Sportbericht

Nächste Etappe für moderne und glaubwürdige Sportpolitik

Mehrere Menschen in der Bewegung in einem Gymnastikraum.
Der 15.Sportbericht der Bundesregierung bilanziert rückblickend die Jahre 2018 bis 2021. Gleichzeitig werden neue sportpolitische Vorhaben ausführlich vorgestellt. pixabay | Welcome to All
29.03.2023
  • Die Politik der Ampelkoalition zur Bewältigung der aktuellen Herausforderungen für den Sport setzt auf einen Re-Start des Sports nach Corona. Wir bringen die energetische Sportstättensanierung voran und setzen auf eine Engagementstrategie.
  • Unser langfristiges Ziel einer modernen Sportentwicklung setzen wir mit einem gemeinsamen Sportentwicklungsplan von Sport, Staat und Wissenschaft um. Im Spitzensport schaffen wir neue Förderinstrumente durch ein Sportfördergesetz, eine unabhängige Agentur für die Mittelvergabe und ein Transparenzportal.
  • Wir setzen auf die Werte des Sports. Daher wird ein unabhängiges „Zentrum für Safe Sport“ eingerichtet, um sexualisierter Gewalt im Sport wirksam zu begegnen. Mit einem Programm gegen Rechtsextremismus im Sport kämpfen wir gegen Hass und Hetze.

Der 15.Sportbericht der Bundesregierung verbindet zwei Perspektiven: die Sportpolitik der Jahre 2018 bis 2021 wird bilanziert und es werden Ziele und Maßnahmen für die kommenden Jahre vorgestellt.

Stabile Strukturen

Sport ist besonders von den Folgen der Corona-Pandemie und den aktuellen Herausforderungen durch Energiepreisentwicklung und Klimakrise betroffen. Erste Schritte zur Überwindung der Corona-Pandemie wurden bereits 2020 eingeleitet. Die zurückgehende Mitgliederentwicklung konnte gestoppt werden, weil Sportstrukturen in Deutschland stabil sind und mehr als 27 Millionen Menschen ein großes Engagement in Vereinen zeigen.

Diese Politik setzen wir fort: Den weiteren Re-Start des Breitensports nach Corona unterstützen wir 2022/2023 bundesseitig mit einem 25-Millionen-Programm. Insbesondere Kinder und Nichtvereinsmitglieder sollen mit 40.- Euro-Sportvereinsschecks wieder den Weg in die Vereine finden und die Rahmenbedingungen für Übungsleiter*innen und Ehrenamtliche werden verbessert.

Sanierung von Sportstätten

Das Bundesprogramm zur Sanierung von kommunalen Einrichtungen in den Bereichen Sport, Jugend, Kultur wurde 2022 auf 476 Millionen Euro aufgestockt. Ein wesentlicher Schwerpunkt wird auf die energetische Sanierung der Sportstätten gelegt. Damit ergänzen wir die Förderung durch die Länder und helfen insbesondere finanzschwachen Kommunen beim Sportangebot vor Ort.

Mit neuen Förderschwerpunkten im Bundesumweltministerium unterstützen wir eine umweltschützende und naturschonende Sportausübung und die Anpassungen an den menschengemachten Klimawandel.

Sportentwicklungsplan

Ein Sportentwicklungsplan wird unter Federführung des für Sport zuständigen Bundesministeriums des Innern und für Heimat erarbeitet. Damit unterstützen wir eine neue Zusammenarbeit zwischen Bund, Ländern und Kommunen sowie Sport und Wissenschaft. Mit dieser konzeptionellen Sportpolitik werden die Weichen für eine moderne Sportpolitik der nächsten zehn Jahre gestellt. Auf einem Sport-Bewegungsgipfel im Dezember 2022 haben sich die Beteiligten auf gemeinsame Ziele verständigt.

Sauberer Spitzensport

Auf Bundesebene liegt der Fokus auf einem erfolgreichen und sauberen Spitzensport. Wir überarbeiten die bereits 2016 beschlossene Spitzensportreform und legen mit einem Sportfördergesetz und einer unabhängigen Agentur für die Vergabe der Sportfördermittel neue Förderinstrumente vor. Durch die Einrichtung eines Transparenzportals wird die vom Bundesrechnungshof seit langem geforderte Transparenz in der Spitzensportförderung hergestellt.

Aktiv gegen Gewalt und Rechtsextremismus

Die Schattenseiten des Sports klammern wir nicht aus, sondern wir gehen einen klaren Weg bei der Bekämpfung von Missständen und Gefahren im Sport. Daher wird auf Basis des Konzepts der Interessenvertretung Athleten Deutschland e.V. ein unabhängiges „Zentrum Safe Sport“ eingerichtet. Es darf im Sport keinen Platz für sexuelle Gewalt und Vertuschung geben. In diesem Jahr wird das neue Programm gegen Rechtsextremismus im Sport an den Start gehen. Dafür sind vorerst 1,5 Millionen Euro im Bundeshaushalt vorgesehen.

Wir setzen uns für eine Verlängerung des Programms über 2023 hinaus ein, denn die Zivilgesellschaft benötigt einen langen Atem gegen die auch im Sport zerstörerische Gewalt von Hass und Hetze.