Wirtschaftsförderung

ERP als Alltagswerkzeug der Transformation

Klavierbauer sorgen für den richtigen Ton
Günstige Kredite und Beteiligungskapital für Mittelstand und Start-Ups schaffen Chancen, zukunftsorientiert zu investieren und die Transformation zu einer nachhaltigen, digitalen Wirtschaft erfolgreich zu meistern. picture alliance | Pawel Sosnowski
11.11.2022
  • Der Bundestag hat den Gesetzentwurf für das ERP-Wirtschaftsplangesetz 2023 im Umfang von knapp 10 Milliarden Euro beschlossen.
  • Das European Recovery Program (ERP) versorgt insbesondere kleine und mittlere Unternehmen mit günstigen Krediten und Beteiligungskapital für wichtige Investitionen in Klimaschutz, Digitalisierung und Innovation.
  • Mit den Mitteln können deutschlandweit auch in strukturschwachen Regionen Unternehmen aufgebaut oder modernisiert werden. Das stärkt den ländlichen Raum.

Der Bundestag hat den Gesetzentwurf für den neuen Wirtschaftsplan des traditionsreichen Förderprogramms ERP beschlossen. Von Gründungen und Start-Ups über Innovationen und Exporte bis hin zu Unternehmensnachfolgen deckt das Programm eine große Bandbreite an Fördermöglichkeiten ab. Zudem werden erfolgreiche Studienprogramme, etwa für die USA, gefördert.

Mittelstandsfinanzierung vereinfacht

Das ERP fördert vor allem über Darlehen und Zinsverbilligungen und stärkt die Wagnis- und Beteiligungsfinanzierung. Für das Förderjahr 2023 sind Ausgaben von rund 943 Millionen Euro geplant, die Nachfrage nach ERP-Fördermitteln steigt. Denn die Förderbedingungen insbesondere für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) wurden erst kürzlich, zum 1. Januar 2022, neu aufgestellt und vereinfacht. Seitdem profitieren alle KMU nach der Definition der Europäischen Kommission von den günstigen Finanzierungskonditionen.

Damit steht nun nicht mehr nur Gründungen, sondern auch etablierten mittelständischen Unternehmen die ERP-Förderung für Wachstumsinvestitionen zur Verfügung. 

KMU helfen

Viele Unternehmen stehen aktuell vor enormen Herausforderungen, KMU besonders. Viele hat die Auswirkungen der Pandemie geschwächt und ihre Eigenkapitalbasis hat sich verringert. Darüber hinaus stehen viele Betriebe angesichts der massiv gestiegenen Preise insbesondere für Energie unter Druck, eine Folge des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine.

Das ERP leistet einen Beitrag dafür, dass sich diese Unternehmen trotzdem für eine fossilfreie Zukunft gut aufstellen und in die laufende Transformation der Volkswirtschaft zur Klimaneutralität investieren können.

Transformation im ländlichen Raum unterstützen

Der ERP ist auch ein wesentliches Instrument, damit diese Transformation im ländlichen Raum gelingt. Unser politisches Ziel ist es, dass gerade kleine Unternehmen im ländlichen Raum exzellente Wirtschaftsbedingungen haben. Die Verfügbarkeit von Breitband, Fachkräften, Kitas, Schulen, Ärzt*innen und die Daseinsvorsorge sind dafür elementare Voraussetzungen, die wir mit unserer Politik schaffen wollen. Die ausgereichte Regionalförderung hat Modellcharakter und trägt dazu bei, dass sich Lebensverhältnisse in Stadt und Land gleichmäßig entwickeln. 

Wohlstand braucht starke Zivilgesellschaft

Das Sondervermögen fußt auf Mitteln des US-Marshallplans, der den Wiederaufbau der deutschen Wirtschaft nach den Zerstörungen des Zweiten Weltkriegs ermöglicht hat. Seit 1948 unterstützt das Förderprogramm KMU dabei, in ihre Zukunft zu investieren und sich besonders im ländlichen Raum stabil aufzustellen.

Der ERP beruht auf der Annahme, dass es Frieden auf Dauer nicht ohne Investitionen in die Zukunft gibt. Dieser Gedanke ist aktueller denn je und auch die Ampelkoalition hat sich dem Gedanken verschrieben, durch Investitionen nachhaltigen Wohlstand und Frieden zu sichern. 

Der Marshallplan hat uns gelehrt, wie mühevoll der alltägliche Aufbau des Friedens ist. Dieses Alltagswerk dürfen wir insbesondere angesichts der aktuellen Situation nicht vernachlässigen.