Veröffentlicht am

Geburtshilfe: Hebammenversorgung sichern

  • Unser Ziel ist eine gute und bedarfsgerechte geburtshilfliche Versorgung von Schwangeren. Dazu gehört auch eine 1:1 Betreuung durch Hebammen in wesentlichen Phasen der Geburt.
  • Das nützt nicht nur den Schwangeren, sondern verbessert auch die Arbeitsbedingungen der Hebammen.
  • Wir werden genau beobachten, ob der neue Hebammenhilfevertrag zwischen Krankenkassen und Hebammenverbänden das Erreichen dieser Ziele fördert.

Ab November 2025 gilt für die geburtshilfliche Versorgung von Schwangeren in der gesetzlichen Krankenversicherung ein neuer Hebammenhilfevertrag. Dieser Vertrag wird zwischen den gesetzlichen Krankenkassen und den drei Hebammenverbänden Deutscher Hebammenverband, Bund freiberuflicher Hebammen in Deutschland und dem Netzwerk der Geburtshäuser vereinbart und regelt insbesondere die Abrechnung von Hebammenleistungen mit den Krankenkassen.

Tatsächliche Wirkungen des Vertrages unklar

Der alte Vertrag wurde Ende 2021 vom Deutschen Hebammenverband gekündigt. Seitdem verhandelten die Hebammen mit den Krankenkassen über einen neuen Vertrag. Ende 2024 erklärte der Deutsche Hebammenverband das Scheitern der Verhandlungen und rief die gesetzliche Schiedsstelle an. Diese entschied im April 2025 zugunsten des neuen Vertrags.

Der neue Vertrag sieht Veränderungen in der Honorierung freiberuflicher Hebammen vor wie etwa eine höhere Vergütung bei einer 1:1 Betreuung der Schwangeren unter der Geburt sowie eine Absenkung der Vergütung, wenn parallel in dieser Zeit zwei oder drei weiteren Schwangeren aktive Hilfe geleistet wird. Damit sollen nach Aussage der Krankenkassen die Anreize für eine 1:1 Betreuung erhöht werden. 

Während der Deutsche Hebammenverband mögliche Einkommenseinbußen für Beleghebammen befürchtet, verweisen die anderen beteiligten Hebammenverbände hingegen darauf, dass jede Betreuung einer Schwangeren künftig mit rund 44 Prozent höherem Honorar vergütet werde.

Zügige Evaluation des Vertrages nötig

Die Möglichkeiten des Gesetzgebers sind begrenzt, auf die konkreten Inhalte des Vertrages und die Verhandlungen zwischen Krankenkassen und Hebammen Einfluss zu nehmen. Gleichwohl hat sich der Gesundheitsausschuss des Bundestages auch auf unseren Vorschlag hin mehrfach damit befasst und mit Bundesregierung, gesetzlicher Krankenversicherung und betroffenen Hebammen darüber beraten. 

So sieht der neue Vertrag beispielsweise eine Evaluation des Vertrages vor, die im November 2025 beginnen soll. Dies sehen wir kritisch, denn dann würden erste Ergebnisse erst Anfang 2027 vorliegen. Das wäre zu spät, um bei möglichen Fehlentwicklungen gegensteuern zu können. Hier muss die Bundesregierung auf eine schnellere Evaluation des Vertrages dringen.

Weitere Texte und Dokumente zum Thema

Warum Deutschland jetzt eine neue Rohstoffstrategie braucht

Wie sichern wir Rohstoffe für Energiewende, Industrie und Alltag – fair, klimafreundlich und unabhängig? Unser Antrag stellt klar, warum eine neue Rohstoffstrategie nötig ist.

Fachtext
Fachtext: Warum Deutschland jetzt eine neue Rohstoffstrategie braucht
Echter Meeresschutz statt Gasbohrungen in Borkum

Mit dieser Bundesregierung bleibt die Förderung von Gas und Öl in Meeresschutzgebieten möglich – es droht ein Strudel, der den Schutz des Wattenmeers nach unten zieht und dem Klima schadet.

Fachtext
Fachtext: Echter Meeresschutz statt Gasbohrungen in Borkum
Kindergesundheit stärken – Versorgung sichern statt kürzen

Durch Änderungen der Bundesregierung ist die spezialisierte medizinische Versorgung von Kindern in Gefahr. Wir fordern 17 konkrete Maßnahmen, um die Kindergesundheit zu stärken, die Versorgung zu verbessern und die Angebote nachhaltig zu finanzieren.

Fachtext
Fachtext: Kindergesundheit stärken – Versorgung sichern statt kürzen
Koalition lässt ungewollt Schwangere im Stich

Die Kriminalisierung von Schwangerschaftsabbrüchen führt zu einer schlechten Versorgungslage. Ungewollt Schwangere finden keine Ärztinnen und Ärzte, die Abbrüche durchführen und sie stoßen auf zahlreiche Zugangsbarrieren.

Pressemitteilung
Pressemitteilung: Koalition lässt ungewollt Schwangere im Stich
Mehr Kompetenzen für Pflegefachkräfte

Pflegefachkräfte können mehr, als sie heute dürfen. Sie sollen ihre Kompetenzen künftig besser im Versorgungsalltag einbringen können. Das gibt dem Beruf den Stellenwert, den er verdient, entlastet Ärztinnen und Ärzte und kommt den Menschen zu Gute.

Fachtext
Fachtext: Mehr Kompetenzen für Pflegefachkräfte
Es wurden keine Treffer gefunden.

Unsere Publikationen

Blick auf den grün eingefärbten Besucherbereich innerhalb der Reichstagskuppel

Was uns verbindet

Die Zeitung "Extra Grün" bringt soziale Wärme zum Jahresende.

Zeitschrift
Zur Publikation: Was uns verbindet

Die grüne Fraktion im 21. Deutschen Bundestag

Hier lernen Sie uns und unsere Arbeit kennen.

Flyer & Broschüren
Zur Publikation: Die grüne Fraktion im 21. Deutschen Bundestag

Ohne Wasser kein Leben

Wie Renaturierung und natürlicher Klimaschutz helfen, unsere Trinkwasservorräte zu sichern.

Flyer & Broschüren
Zur Publikation: Ohne Wasser kein Leben