Veröffentlicht am

Leitentscheidungsverfahren beim Bundesgerichtshof

  • Grundsätzliche Rechtsfragen, die in einer Vielzahl von Klagen relevant sind, sollen möglichst schnell höchstrichterlich geklärt werden.
  • Das beschleunigte Verfahren erlaubt Gerichten bei Massenverfahren (wie beim Dieselskandal mit tausenden Klagen wegen manipulierten Autos) schnell voranzukommen.
  • Dazu soll der Bundesgerichtshof nun die Möglichkeit bekommen, schnell ein passendes Revisionsverfahren auszuwählen, dieses zu priorisieren und die Rechtsfrage in jedem Fall zu entscheiden.

Mit diesem Gesetz ziehen wir eine wichtige Lehre aus den Dieselfällen. Aber es geht nicht um Diesel alleine. Auch zum Beispiel bei unzulässigen Klauseln in Verträgen kann es sehr viele Geschädigte geben, die nach geltendem Recht oft gezwungen sind individuell zu klagen. Für diesen Fall gäbe es noch weit bessere Lösungen. Aber mit diesem Gesetz sorgen wir zumindest dafür, dass es nicht länger von dem Unternehmen, das massenhaft Schäden verursacht hat, abhängt, wann die grundsätzlichen Rechtsfragen höchstrichterlich geklärt werden können. Verzögerung, um sich vor der Verantwortung zu drücken, ist den vielen Opfern gegenüber ungerecht. Es lässt auch den Rechtsstaat schlecht dastehen. Daher ist es richtig, dass der Bundesgerichtshof mit diesem Gesetz die Möglichkeit bekommt, Rechtsfragen zu klären, selbst wenn das beklagte Unternehmen prozesstaktisch vorgeht, um genau das zu verhindern.

Ergänzung eines Vorlageverfahrens

Allerdings brauchen wir noch weitere prozessuale Werkzeuge, damit Gerichte effektiv mit Massenverfahren umgehen können. Ein Nachteil des Leitentscheidungsverfahrens ist, dass geeignete Verfahren erst den Instanzenzug durchlaufen und den Bundesgerichtshof erreichen müssen. Hier geht viel Zeit verloren. Wir fordern daher ergänzend ein Vorlageverfahren, bei dem die Instanzgerichte dem Bundesgerichtshof geeignete Fälle zur Entscheidung vorlegen können.

Gesetzentwurf

Einführung eines Leitentscheidungsverfahrens beim Bundesgerichtshof

Beschlussempfehlung und Bericht

Weitere Meldungen zum Thema

Europatag: Weniger Schlagbäume, mehr Brücken

Der 9. Mai ist Europatag. 80 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs und angesichts der multiplen Zeitenwende ist klar: Statt Schelte gegen NGOs und mehr Schlagbäumen, brauchen wir mehr ziviles Engagement und Brücken in Europa.

Fachtext
Fachtext: Europatag: Weniger Schlagbäume, mehr Brücken
Hochstufung der AfD durch das Bundesamt für Verfassungsschutz

Die heutige Hochstufung der AfD durch das zuständige Bundesamt für Verfassungsschutz (BfV) hatte sich lange abgezeichnet.

Pressemitteilung
Pressemitteilung: Hochstufung der AfD durch das Bundesamt für Verfassungsschutz
Schwarz-Rote Verbraucherpolitik ist mutlos

Beim Verbraucherschutz ist im Koalitionsvertrag wenig Gestaltungswillen erkennbar. Ein Angehen der echten Herausforderungen und Unterstützung für die Verbraucher*innen sind nicht zu erwarten.

Fachtext
Fachtext: Schwarz-Rote Verbraucherpolitik ist mutlos
Schwarz-Rot: Kein Rabatt bei der Mietpreisbremse

Schlechte Nachrichten für alle, die eine Wohnung suchen. Denn die Mini-Verlängerung der Mietpreisbremse um zwei Jahre reicht nicht aus und ist ein Schlag in das Gesicht aller Mieter*innen und Mieter.

Fachtext
Fachtext: Schwarz-Rot: Kein Rabatt bei der Mietpreisbremse
Gescheiteter Gesetzentwurf der CDU/CSU im Deutschen Bundestag

Dieser Tag im Parlament heute war ein sehr schwieriger. Sie haben gemerkt, wie die Debatte sich immer weiter zugespitzt hat. Sie haben die großen Risse gesehen, die in der demokratischen Mitte vorhanden sind.

Pressemitteilung
Pressemitteilung: Gescheiteter Gesetzentwurf der CDU/CSU im Deutschen Bundestag
Es wurden keine Treffer gefunden.

Unsere Publikationen

Verbraucherschutz im Fokus

Wir wollen klare Standards für Lebensmittel, Kleidung und Geräte des Alltags.

Flyer & Broschüren
Zur Publikation: Verbraucherschutz im Fokus

LSBTIQ*-Rechte sind Menschenrechte

Wir treten für den Schutz und die Würde von LSBTIQ*-Personen ein.

Flyer & Broschüren
Zur Publikation: LSBTIQ*-Rechte sind Menschenrechte
Für ein sicheres und bezahlbares Wohnen

Für ein sicheres und bezahlbares Wohnen

profil:GRÜN 12/2023

Zeitschrift
Zur Publikation: Für ein sicheres und bezahlbares Wohnen