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Wissenschaft international: Freiheit von Forschung und Lehre weltweit schützen
- Derzeit schränkt die US-amerikanische Regierung die Freiheit der Wissenschaft massiv ein. Die Folgen davon sind weltweit spürbar – von der Klima- bis zur Gesundheitsforschung. Die Bundesregierung beobachtet das bisher, ohne viel zu unternehmen.
- Wir wollen dem etwas entgegensetzen, indem wir zukunftsweisende Forschung stärken und Studierenden und Forschenden hierzulande gute Perspektiven bieten.
- Angriffen auf die Freiheit von Forschung und Lehre hierzulande stellen wir uns genauso entgegen. Denn nur wenn alle ihre Talente entfalten und neue Ideen entwickeln können, sind wir für die großen Herausforderungen unserer Zeit gerüstet.
Die aktuellen Maßnahmen der US-amerikanischen Regierung sind ein beispielloser Angriff auf die Freiheit von Bildung und Wissenschaft. Angefangen bei der systematischen Demontage des Bildungsministeriums und der NASA über Eingriffe in Lehr- und Forschungsinhalte bis zur massiven Kürzung in bestimmten Wissenschaftsdisziplinen. Diese Angriffe treffen nicht nur die Wissenschaft in den USA, sondern sind weltweit spürbar, etwa wenn Wetterdaten nicht mehr verfügbar sind, Datenbanken manipuliert oder erfolgreiche Kooperationen plötzlich aufgekündigt werden. Statt hier entschlossen aktiv zu werden und die aufgerissenen Lücken von der Gesundheits- bis zur Klimaforschung zu füllen, bleibt es bei Ankündigungen von der Seitenlinie.
Austausch statt Abschottung
Gerade in unsicheren Zeiten müssen wir unseren Hochschulen und Forschungseinrichtungen den Rücken stärken, um den Verlust von Wissen zu verhindern und Studierenden und Forschenden hier ein Zuhause mit attraktiven Bedingungen zu bieten. Nachdem Bundesministerin Bär „Rundum-Sorglos-Pakete“ versprach und die Abwerbung von Spitzenforscher*innen forcieren wollte, ist allerdings wenig passiert. Wir meinen, jetzt ist nicht die Zeit für unrealistische Versprechungen auf Kosten anderer, sondern für „Brain Circulation“ auf Augenhöhe – also den lebendigen Austausch und eine einfachere Mobilität der klügsten Köpfe und engagierten Talente.
Chancen durch neue Formen der Zusammenarbeit
Viele Studierende und Forschende aus aller Welt sind von willkürlichem Visa-Entzug oder politisch motivierter Streichung ihrer Forschungsprojekte betroffen. Hier muss die Bundesregierung aktiv werden, ein Nothilfeprogramm für betroffene Studierende auflegen, Visa-Verfahren vereinfachen und Wissenschaftler*innen aller Karrierestufen zusätzliche Angebote machen, damit sie ihre Arbeit hier fortsetzen können. Zudem schlagen wir ein neues Förderprogramm für transatlantische „Campuses at Risk“ vor, mit denen US-amerikanische und deutsche Hochschulen gemeinsame Strukturen aufbauen können.
Freie Wissenschaft braucht ein stabiles Fundament
Mit diesen neuen Maßnahmen wollen wir unser Wissenschaftssystem insgesamt stärken. Wir rufen die Bundesregierung dazu auf, die europäische Zusammenarbeit gerade jetzt zu vertiefen und fordern die Gründung Europäischer Exzellenzuniversitäten als nächsten Schritt der europäischen Integration in Wissenschaft und Forschung. So könnten wir grenzübergreifende Räume der Forschung auf Weltspitzenniveau schaffen. All das funktioniert nur mit einem stabilen Fundament – angefangen bei modernen Hörsälen über gut ausgestatteten Laboren und Bibliotheken bis hin zu guten Arbeitsbedingungen für Wissenschaftler*innen in allen Karrierephasen. Doch auch hier gibt es aus dem Forschungsministerium bisher keinen Vorstoß, Sanierungsstau und Befristungswesen endlich anzugehen.
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