Putins Atomkraft: Made in Germany

Online-Fachgespräch

Veranstaltungsdetails

17:00 - 18:30 Uhr
Digitale Veranstaltung
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Über die Veranstaltung

Gefahr von Spionage, Sabotage und neuen Abhängigkeiten durch Rosatoms Pläne in der Brennelementefabrik Lingen

Russland will die Brennelementefabrik Lingen nutzen, um den europäischen Atomsektor in seiner strategischen Abhängigkeit gefangen zu halten. Über Lingen soll Rosatom-Uran auch weiterhin seinen Weg in zentral- und osteuropäische Atomkraftwerke finden. 2022 wurde die Russland-Beteiligung an Lingen durch den französischen Konzern ANF beantragt - die Prüfung läuft noch.

Im Falle einer Genehmigung würde die Fabrik in Niedersachsen zur "Schattenflotte" für die russische Atomindustrie. Denn Länder wie Tschechien, die Slowakei, Finnland oder Bulgarien versuchen sich seit dem Überfall auf die Ukraine aktiv aus der Abhängigkeit von Rosatom und seiner Tochtergesellschaft TVEL zu lösen. Mit dem "Made in Germany"-Label wird die langfristige Abhängigkeit von russischen Zulieferungen verschleiert. Unternehmen wie der staatliche tschechische Energieversorger ČEZ hatten Brennstäbe aus Lingen vorbestellt, um sich genau aus dieser Abhängigkeit zu lösen.

So wie dubiose Tanker Putins Geschäft mit russischem Öl abwickeln, ermöglicht die Endmontage von Brennstäben in Lingen die Sicherung von Rosatoms Vormachtstellung in Europa. Und genauso wie die Schattenflotte auf der Ostsee stellen Rosatom-Angestellte im Umfeld dieser Atomfabrik ein erhebliches Spionage- und Sabotagerisiko dar. Diese Gefahren der inneren und äußeren Sicherheit werden im laufenden Genehmigungsverfahren abschließend durch die Bundesregierung bewertet.  

Die Grünen-Bundestagsabgeordneten fordern die Bundesregierung deshalb in ihrem Antrag (Drucksache 21/354) auf, für ein Versagen der Genehmigung zu sorgen. Wie es so weit kommen konnte, wie es derzeit um den Genehmigungsantrag steht und was die sicherheitspolitischen Folgen dieser Entscheidung sein könnten, möchte die Grüne Bundestagsfraktion mit Expert*innen, mit Ihnen und Euch diskutieren.

Die Veranstaltung findet online als Videokonferenz statt. Die Moderation informiert Sie während der Veranstaltung, in welcher Form Sie Fragen stellen und sich beteiligen können. Beachten Sie bitte auch unseren Datenschutzhinweis zur Verwendung von Zoom: https://www.gruene-bundestag.de/zoom-hinweis

 

  • Veranstalter

    FB 2-Koordinationsbüro (Ökologie)
    Platz der Republik 1, 11011 Berlin
    TEL 030/227 59406

Programm

Begrüßung

Dr. Julia Verlinden MdB
Stellvertretende Fraktionsvorsitzende
Bündnis 90/Die Grünen Bundestagsfraktion

17:00 Uhr

Eingangsstatements Panelist*innen

17:10 Uhr

Panel: Putins Atomkraft: Made in Germany!

Johannes Bünger
Investigativer Journalist
Autor der ARTE-Doku Die Nuklearfalle – Putins Deal mit dem Westen

Juliane Dickel
Leiterin Atom- und Energiepolitik
Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) e.V.

Britta Kellermann MdL
Sprecherin für Atompolitik
Fraktion Bündnis 90/Die Grünen im Niedersächsischen Landtag

Dr. Konstantin von Notz MdB
Stellvertretender Fraktionsvorsitzender
Bündnis 90/Die Grünen Bundestagsfraktion

Moderation: 
Harald Ebner MdB
Berichterstatter für Atompolitik
Bündnis 90/Die Grünen Bundestagsfraktion

17:30 Uhr

Diskussion mit dem Publikum

18:00 Uhr

Ende der Veranstaltung

18:30 Uhr

Mit dabei aus der Fraktion

Dr. Julia Verlinden
 

Stellvertretende Fraktionsvorsitzende

Dr. Konstantin von Notz
 

Stellvertretender Fraktionsvorsitzender

Harald Ebner