Foto von Franziska Brantner MdB
12.10.2023

Dr. Franziska Brantner, Parl. Staatssekretärin beim Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz:

Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrte Damen und Herren! Sprunginnovationen teilen die Welt in ein Heute und in ein Morgen. Und die Frage ist: Wie häufig gelingen solche Sprunginnovationen? In Deutschland – Frau Stark-Watzinger hat es erwähnt – gelang es bei Covid mit dem Impfstoff.

Die Sprunginnovationsagentur ist dafür da, dass wir mehr solcher Innovationen bekommen. Es ist die Aufgabe der SPRIND, mehr bahnbrechende Forschungs- und Entwicklungsförderung zu ermöglichen. Wichtig dabei ist – Herr Jarzombek hat es vorhin angesprochen –, auch immer die Markteinführung mitzudenken, damit man durch dieses sogenannte „Tal des Todes“ dann auch durchkommt und die Idee nicht irgendwann stirbt und nie den Markt erreicht. Ziel ist von Anfang an auch die Markteinführung.

Dieses Ziel wurde schon damals richtig gesetzt; nur waren die Werkzeuge, die man damals, die man 2019 der SPRIND an die Hand gegeben hat, eben nicht gut genug. Deswegen ist es richtig, dass wir jetzt der SPRIND bessere Instrumente geben: Förderung von Beteiligungsmöglichkeiten an Unternehmensgründungen; wir sorgen dafür, dass wir da schneller werden, dass wir das Ganze verschlanken, die Bewirtschaftung der Haushaltsmittel erleichtern; wir wollen die Attraktivität für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter steigern, auch für die Unternehmen mit einer Beteiligung, damit eben auch diese gute, hochspezialisierte Fachkräfte gewinnen können.

Und an der Stelle möchte ich sagen: Auch heute schon arbeiten dort tolle Menschen, die das mit vorangebracht haben und täglich dafür kämpfen, noch besser zu werden. Und an allererster Stelle geht der Dank an Rafael Laguna für das, was er da aufgebaut hat.

(Beifall bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN, der CDU/CSU, der FDP und der LINKEN)

Deswegen ist unser Ziel, mit diesem Gesetz die Potenziale, die in diesem Land stecken, die Potenziale, die in den Köpfen der Wissenschaftler stecken, die wir in diesem Land haben, wirklich hier voll mit einzubinden, um am Ende Projekte, Produkte voranzubringen.

Und ja, dazu gehört, dass man scheitern kann. Es ist in Deutschland nicht so besonders verankert, aber für Sprunginnovationen essenziell, dass eine Idee, die wir hier vielleicht alle verrückt finden, von der wir alle sagen: „Das ist ja mal total crazy“, trotzdem die Möglichkeit bekommt, vielleicht zu funktionieren, dass sie finanziert wird. Das ist dann vielleicht das, was in zehn Jahren den großen Unterschied macht. Diese Freiheiten müssen wir der SPRIND jetzt ermöglichen, damit wir in 10 oder in 15 Jahren, vielleicht aber auch schon in 5 Jahren noch wesentlich weiter gehende Sprunginnovationen haben.

(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD und der FDP)

Wir möchten möglich machen, dass die SPRIND sich noch stärker darauf konzentrieren kann, welche großen Technologien wir in 10, in 15, in 20 oder in 30 Jahren brauchen. Da ist es wichtig, zu fragen: Welche Technologien brauchen wir dafür heute?

Ich nenne als Beispiel die Lasertechnologie. Bei der Fusionstechnologie wissen wir, dass wir in einem Bereich noch wesentlich bessere Laser brauchen; dort passiert sehr viel – wer weiß, was mit diesen neuen Lasertechnologien, die mitgefördert werden, noch alles an tollen Innovationen in anderen Bereichen vorankommen könnte –; aber wir wissen heute: Wir brauchen bessere Lasertechnologie. Das heißt, wir müssen heute in solchen Bereichen vorangehen, um den Weg für das zu bereiten, was wir dann in den nächsten Jahrzehnten brauchen und wollen. Hier können wir uns noch etwas von der DARPA abschauen; vielleicht kriegen wir das hin. Ich freue mich auf die Beratungen.

Herzlichen Dank.

(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD sowie bei Abgeordneten der FDP)

Vizepräsident Wolfgang Kubicki:

Vielen Dank, Frau Staatssekretärin. – Nächste Rednerin ist die Kollegin Dr. Petra Sitte für die Fraktion Die Linke.

(Beifall bei der LINKEN)