Stärkung und Reform

Globale Gesundheit nur mit starker WHO

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Die Ampel-Fraktionen fordern in einem Antrag eine nachhaltige Stärkung der Weltgesundheitsorganisation. Denn Pandemien machen nicht an Staatsgrenzen halt. picture alliance / Zoonar | Maksym Yemelyanov
10.05.2023
  • Die COVID-19-Pandemie hat gezeigt: Globale Gesundheitsgefahren machen nicht an nationalen Grenzen halt. Durch die Klimakrise nehmen diese Gefahren zu.
  • Im Koalitionsvertrag haben wir deshalb vereinbart, die Weltgesundheitsorganisation (WHO) im Sinne des One-Health-Ansatzes zu reformieren und zu stärken.
  • Dieses Ziel wird im Antrag „75 Jahre WHO: Stärkung und Reform der Weltgesundheitsorganisation“ konkretisiert.

Die WHO wurde am 7. April 1948 als Sonderorganisation der Vereinten Nationen gegründet. Seitdem spielt sie bei der Bewältigung globaler Gesundheitsherausforderungen eine zentrale Rolle.

Pandemien machen nicht an Staatsgrenzen halt

Die COVID-19-Pandemie hat uns erneut gezeigt, dass Gesundheit nicht an nationalen Grenzen halt macht. Eine gestärkte WHO könnte beispielsweise für ein effizienteres und gerechteres globales Pandemiemanagement sorgen. Um den Erwartungen an die Organisation gerecht zu werden, sind Reformen aber auch politische, personelle und finanzielle Unterstützung erforderlich. Die Ampel-Koalition setzt sich für die Stärkung der WHO ein. Auch die Europäische Union stellt die WHO in ihrer Globalen Gesundheitsstrategie ganz klar ins Zentrum der globalen Gesundheitsarchitektur.

Die WHO ist nur erfolgreich, wenn alle Akteure beteiligt werden. Deswegen wird im Antrag bekräftigt, dass die Bundesregierung sich im Rahmen der deutschen WHO-Mitgliedschaft weiterhin dafür einsetzt, dass Vertreter*innen des Gesundheitsministeriums und der Gesundheitsbehörden von Taiwan eine Teilnahme als Beobachter*in an der Weltgesundheitsversammlung sowie an weiteren Gremien und Aktivitäten der WHO gewährt wird.

Klimaschutz ist Gesundheitsschutz

Die Klima- und Biodiversitätskrise stellt eine der größten Gefahren für die menschliche Gesundheit dar. Dass 75 Prozent der neu auftretenden Infektionskrankheiten Zoonosen sind, ist kein Zufall. Es ist das direkte Resultat der Zerstörung von tierischen Lebensräumen und Artensterben. Gleichzeitig führt die Erderhitzung zu immer häufigeren Extremwetterereignissen, wie Dürren und Überflutungen. Von den daraus resultierenden Ernteausfällen sind Millionen von Menschenleben direkt bedroht. Auch aus diesem Grund gilt: Klimaschutz ist Gesundheitsschutz!

Klimakrise und Biodiversitätsverlust vorbeugen

Zentrale Forderung des Antrags ist, dass die WHO dabei unterstützt wird, den gesundheitlichen Auswirkungen der Klimakrise und des Biodiversitätsverlustes vorzubeugen. Dabei soll im Sinne des One-Health-Ansatzes gehandelt werden. Dieser verknüpft die interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen verschiedenen medizinischen und wissenschaftlichen Bereichen. Im Mittelpunkt des One-Health Ansatzes steht das Ökosystem von Tier und Mensch und ihre Schnittstellen. Dazu gehören eine nachhaltige Finanzierung des Klimaprogramms der WHO und eine Resolution auf der Weltgesundheitsversammlung 2024 zu Klima und Gesundheit.