Pressemitteilung vom 20.01.2022

80. Jahrestag der Wannseekonferenz: Antisemitismus und Menschenfeindlichkeit entschlossen entgegen treten

Zum 80. Jahrestag der Wannseekonferenz erklären die Fraktionsvorsitzenden Katharina Dröge und Britta Haßelmann:

Die Wannseekonferenz steht für die Menschenverachtung der Nationalsozialisten und die grausame Planung des Holocaust. Systematisch bereiteten Nazi-Funktionäre während dieser Konferenz den Massenmord an elf Millionen Jüdinnen und Juden in ganz Europa vor. In trockenem Behördendeutsch planten sie die von ihnen so benannte „Endlösung der Judenfrage“ und organisierten eine systematische Vernichtungsmaschinerie. Die Wannseekonferenz ist eine schmerzliche Wegmarke im Gedenken an den Holocaust. Sie mahnt uns, die Mechanismen dieser präzisen Mordmaschinerie und die Verantwortlichkeiten genau in Augenschein zu nehmen, um den Blick für unser Zusammenleben heute zu schärfen. Das Gedenken an den Holocaust ist eine bleibende Verantwortung und immerwährende Aufgabe.

Antisemitismus und gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit greifen noch immer in unserer Gesellschaft aus. Rechtsradikale und andere Menschenfeinde hetzen im öffentlichen Raum und in sozialen Medien, versuchen über die Verrohung in Debatten bestimmte Gruppen abzuwerten. Auf diesem Nährboden entstehen tätliche Gewalt und sogar Morde, das machen die Zunahme antisemitischer Anschläge und Angriffe in den letzten Jahren, wie die Schändung von jüdischen Gräbern und Synagogen, der Brandanschlag auf die Synagoge in Ulm, der geplante Sprengstoffanschlag auf die Jüdische Gemeinde Hagen oder der antisemitische Terroranschlag auf die Synagoge in Halle schmerzlich bewusst. Der Kampf gegen alle Formen des Antisemitismus und der Schutz jüdischen Lebens stehen für immer im Kern unserer kollektiven Verantwortung. Wir treten Antisemitismus, Rassismus und jedweder Form von Ausgrenzung und Hass mit aller Entschlossenheit entgegen.