Pressemitteilung vom 27.07.2022

Erdüberlastungstag: Begrenzte Ressourcen gerechter aufteilen und besser nutzen

Zum diesjährigen Erdüberlastungstag am 28. Juli erklären Lisa Badum, Obfrau im Ausschuss für Klimaschutz und Energie, und Jan-Niclas Gesenhues, Sprecher für Umweltpolitik:

Lisa Badum, Obfrau im Ausschuss für Klimaschutz und Energie:
Immer früher erreichen wir den Punkt, an dem die Menschheit alle Ressourcen verbraucht hat, die die Erde in einem Jahr regenerieren kann. Im Jahr 2000 war der Erdüberlastungstag noch am 1. November. In diesem Jahr ist es der 28. Juli. Was wir ab morgen betreiben, ist Raubbau an der Natur und geht zulasten besonders vulnerabler Gruppen und nachfolgender Generationen. Wir nehmen anderen ihre Ressourcen weg.

Würden alle Menschen so über ihre Verhältnisse leben wie wir in Deutschland, bräuchten wir drei Erden, um den Bedarf zu decken. Weltweit verbraucht die Menschheit 1,75 Erden. Daher müssen wir alles dafür tun, um mit der einen Erde, die wir haben, auszukommen.

Die Klimakrise verstärkt die Probleme zusätzlich. Sie bedroht Ökosysteme weltweit und führt dazu, dass Nahrungsmittel und Trinkwasser knapper werden. Wir müssen alles daran setzen, auf den 1,5 Grad-Pfad zurückzukehren, Ressourcen verantwortungsvoll zu nutzen und CO2 einzusparen. Dafür benötigen wir neben nationalen Anstrengungen zum Ausbau Erneuerbarer Energien, Energiesparen und Steigerung der Energieeffizienz auch ein möglichst ehrgeiziges Fit-for-55-Paket der EU.

 

Jan-Niclas Gesenhues, Sprecher für Umweltpolitik:
Der Erdüberlastungstag führt uns Jahr für Jahr früher vor Augen, wie sorglos wir mit unseren Ressourcen umgehen. Sie werden mühsam der Natur abgepresst, oft nur einmal benutzt - nur um sie dann wieder in der Natur zu deponieren. Wir können uns unabhängiger von wenigen großen Rohstoffexporteuren machen, wenn wir unsere Ressourcen in Kreisläufen führen, also mehrfach nutzen und hochwertig recyceln.

Dazu gehört auch, Produkte so zu designen, dass sie weniger Rohstoffe benötigen und reparierbar sind. Das geht nur mit einer wirksamen Kreislaufwirtschaftsstrategie, die einen verbindlichen Rechtsrahmen schafft, Abfall wirksam vermeidet und ökologisches Produktdesign an die erste Stelle stellt.