Pressemitteilung vom 07.04.2022

Geflüchtete Rom*nja aus der Ukraine müssen gleichen Schutzstatus erhalten

Zum Internationalen Tag der Roma am 8. April erklärt Filiz Polat, stellvertretendes Mitglied im Ausschuss für Inneres und Heimat:

Seit Beginn des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine leiden Angehörige der Minderheit der Rom*nja nicht nur wie alle anderen Geflüchteten unter ihrer Flucht, sondern auch unter Ungleichbehandlung an den europäischen Grenzen und bei der Aufnahme in den Mitgliedstaaten. Viele dieser Menschen haben keine Ausweispapiere oder Reisepässe. Es ist zwingend erforderlich, Berichten von Diskriminierungen von Rom*nja umgehend nachzugehen.

Deutschland trägt eine historische Verantwortung, da sich unter den Geflüchteten auch Holocaust-Überlebende und ihre Nachfahren befinden. Besonders die Selbstorganisationen der Sinti*zze und Rom*nja leisten derzeit dadurch großartige Arbeit, dass sie Übersetzungen auf Romanes bereitstellen und Beratungen für die Neuankommenden gewährleisten. Doch darauf darf man sich nicht ausruhen. Es muss außerdem sichergestellt werden, dass Überlebende des Holocaust schnellstmöglich aus der Ukraine evakuiert werden; daneben müssen aus der Ukraine geflüchtete Rom*nja diskriminierungsfrei einen Schutzstatus bekommen. Überdies müssen die vorhandenen sowie neu entstehenden Beratungsstrukturen mit ausreichenden Ressourcen ausgestattet werden.