Pressemitteilung vom 16.02.2022

Kindermarketing - süßes Gift für die Kleinsten

Zu dem Positionspapier von AOK Bundesverband, Verbraucherzentrale-Bundesverband und Wissenschaftsbündnis Deutsche Allianz Nichtübertragbare Krankheiten zum Thema Kindermarketing erklärt Renate Künast, Sprecherin für Ernährung und Agrar:

Das gemeinsame Positionspapier zeigt, wie groß der Handlungsbedarf bei Werbeeinschränkungen für Kindermarketing bei Lebensmitteln ist. Übergewicht betrifft schon die Kleinsten und führt zu erheblichen Folgeerkrankungen. Trotzdem findet sich an Kinder gerichtete Werbung für überzuckerte Cornflakes oder versalzene, fettige Chips täglich und überall. Ob im Internet, Fernsehen, Radio oder im Supermarktregal mit Prämienversprechen in Zuckerriegeln und Fußballbildern in Müsliverpackungen; Kindermarketing ist ein süßer, aber teuflischer Verführer. Auch wenn die Werbung etwas anderes suggeriert, Süßigkeiten und Snacks sind eben keine Lebens- sondern Genussmittel.

Für uns sind Werbeeinschränkungen eine wichtige Maßnahme, zu der wir verpflichtet sind, um die Gesundheit von Kindern zu schützen. Wir können uns nicht länger auf freiwillige Selbstverpflichtungen der Wirtschaft verlassen, denn sie waren unzureichend und haben nichts gebracht. Deshalb wollen wir Grünen an Kinder gerichtete Werbung für Lebensmittel mit hohem Zucker-, Fett- und Salzgehalt in Sendungen und Formaten für unter 14-Jährige unterbinden. Über die Ausgestaltung diskutieren wir gerne mit den Verfasser*innen des Positionspapiers.