Klimaschutz und Energiewende im südlichen Afrika
Zur Reise des Bundeswirtschaftsministers Robert Habeck nach Namibia und Südafrika erklärt Jürgen Trittin, Sprecher für Außenpolitik:
Für das Einhalten des 1,5-Grad-Ziels sind Kooperationen zwischen Europa und Afrika unerlässlich. Die Initiativen des Wirtschaftsministers für Energie- und Wasserstoffpartnerschaften mit den Ländern des südlichen Afrika werden die Energiewende dort wie hier voranbringen. Es ist im Interesse Europas, seine Energieversorgung zu diversifizieren und zu dekarbonisieren. Nur mit einer weltweiten Energiewende gelingt der Aufbau einer emissionsfreien Industrie. Die Potentiale der Länder des südlichen Afrika für erneuerbare Energien sind enorm. Namibia und Südafrika wollen diese zusammen mit Deutschland beschleunigt entwickeln.
Die Förderung eines grünen Wasserstoffprojekts zur klimaneutralen Eisenherstellung in industriellen Maßstäben in Namibia ist wegweisend. Vom deutsch-namibischen Kooperationsprojekt profitieren beide Länder. Namibia durch eine innovative Industrieansiedlung und Deutschland als Produzent und Entwickler der Technologie.
In Südafrika geht es auch um den globalen Kohleausstieg. Mit der Just Energy Transition Partnership (JETP) wurden 2021 in Glasgow 8,5 Milliarden US-Dollar mobilisiert, um das Land mit Krediten und Zuschüssen zu unterstützen. Unter besonderer Berücksichtigung bedürftiger sozialer Gruppen wie Arbeitenden in Minen, Frauen und Jugendlichen werden Kohleausstieg und der Ausbau erneuerbarer Energien gefördert. Mit durchschnittlich 2.800 Sonnenstunden im Jahr und den böigen Winden an der Atlantikküste sind die Voraussetzungen für grüne Energie in Südafrika sehr gut.
Viel zu lange hat Europa und haben deutsche Regierungen die Kooperation mit Afrika stiefmütterlich behandelt. Der Einfluss von autoritären und fossilen Ländern wie China und Russland in Afrika ist direkte Folge dieses Desinteresses. Das muss sich ändern und die Reise des Bundeswirtschaftsministers ist dafür ein wichtiger Beitrag.