Pressemitteilung vom 16.01.2024

Reform der Notfallversorgung: Bedarfsgerechte Versorgung im Notfall

Zur Veröffentlichung von Eckpunkten für eine Reform der Notfallversorgung durch das Bundesgesundheitsministerium erklärt Janosch Dahmen, Sprecher für Gesundheitspolitik:

Der Bundesgesundheitsminister hat heute wichtige Eckpunkte für entscheidende Reformen im Bereich der Notfallversorgung und des Rettungsdienstes vorgestellt. Die Reformen werden die Versorgung der Patientinnen und Patienten im medizinischen Notfall verbessern und die Beschäftigten im Rettungsdienst und den Notaufnahmen entlasten. Eine bundesweite Vernetzung der Leitstellen der 116117 und der 112 ist lange überfällig. In den Regionen, wo sie bereits heute umgesetzt ist, erhalten die Patientinnen und Patienten besser und schneller die Versorgung, die sie medizinisch benötigen. Mit den angekündigten klaren Vorgaben für Wartezeiten, einer digitalen Vernetzung mit der 112 und einem Ausbau der telemedizinischen Kapazitäten wird die 116117 zur zentralen Kontaktstelle bei akuten medizinischen Beschwerden.

Für viele Menschen, die in Notaufnahmen kommen, ist keine stationäre Aufnahme in ein Krankenhaus, aber dennoch die Untersuchungsressource einer Klinik notwendig. Der flächendeckende Aufbau von Integrierten Notfallzentren (INZ) für die ambulante Notfallversorgung an ausgewählten Krankenhäusern führt zu einer besseren Steuerung dieser Patientinnen und Patienten vor Ort und entlastet die Beschäftigten in den Notaufnahmen.

Der Rettungsdienst ist oft das letzte Sicherheitsnetz in einem überkomplexen Notfallversorgungssystem. Auch hier braucht es dringend eine Reform, um deutschlandweit eine hohe Versorgungsqualität, digitale Vernetzung und die Finanzierung von effizienteren Einsatzmitteln wie Gemeindenotfallsanitäter*innen, Notfallpflegeteams oder Telenotfalldiensten zu ermöglichen. Es ist gut, dass auch die Reform des Rettungsdienstes als Teil dieses Reformpaketes nun bis Mai vorgelegt wird.

Beide Reformschritte zusammen sind ein gemeinsamer Schlüssel für eine qualitativ bessere Versorgung und gleichzeitige Reduzierung von Ausgaben der Sozialversicherung durch die Reduktion medizinisch nicht sinnvoller Krankenhausaufenthalte sowie vermeidbarer Transporte des Rettungsdienstes. So sorgen wir flächendeckend dafür, dass, wenn es drauf ankommt, die Menschen in unserem Land sich darauf verlassen können, dass unser Gesundheitssystem die richtige Hilfe, zur richtigen Zeit, am richtigen Ort liefert.