Ukrainekrieg: Neue Herausforderungen für den Arbeitsmarkt
Anlässlich der heute von der Bundesagentur für Arbeit veröffentlichten Arbeitsmarktzahlen für den Monat März erklärt Frank Bsirske, Sprecher für Arbeit und Soziales:
Trotz der großen Herausforderungen des Ukrainekriegs befand sich der deutsche Arbeitsmarkt im März zunächst weiterhin auf Erholungskurs. Gleichzeitig warnen die führenden Wirtschaftsinstitute vor den Auswirkungen von Putins Ukrainekrieg auf die deutsche Wirtschaft. Diese Woche haben wichtige Wirtschaftsinstitute ihre Konjunkturprognosen deutlich nach unten korrigiert.
In Folge des Ukrainekriegs kommen in einem Maße zusätzliche Aufgaben auf den deutschen Arbeitsmarkt zu wie sie bis vor kurzem noch gar nicht absehbar waren. Die Korrektur der Wachstumsannahmen wird auch am deutschen Arbeitsmarkt nicht spurlos vorübergehen. Es ist mehr als fraglich, ob mit einem Rückgang der Arbeitslosenzahlen in dem ursprünglich prognostizierten Maße zu rechnen ist. Produktionsausfälle in Folge gestörter Lieferketten können zu einem erneuten Anstieg von Kurzarbeit führen. Zusätzlich konfrontiert der anhaltende Preisanstieg die privaten Haushalte ebenso wie viele Unternehmen mit hohen Belastungen.
Darüber hinaus stellt uns die Integration hunderttausender Geflüchteter aus der Ukraine in unsere Gesellschaft und Arbeitsmarkt vor neue Aufgaben. Wir wollen es den Kriegsflüchtlingen aus der Ukraine leicht machen, sich in den deutschen Arbeitsmarkt zu integrieren. Hier geht es um die Anerkennung ausländischer Berufsqualifikationen, berufsbezogene Deutschsprachförderung und die Integration von Geflüchteten in die berufliche Ausbildung. Diese und alle zusätzlichen Maßnahmen zur Integration in den Arbeitsmarkt müssen gegebenenfalls künftig ausgeweitet und ausreichend finanziert werden.
Damit der deutsche Arbeitsmarkt robust durch diese Krise gebracht werden kann ist eine Stärkung des sozialen Zusammenhalts in unserem Land notwendig. Dabei stellen sich auch verteilungspolitische Fragen.