Pressemitteilung vom 12.04.2022

Verbraucherwunsch nach Wahlfreiheit bei Gentechnik durchsetzen

Zur Kennzeichnung von Eiern gentechnisch veränderter Hühner und einer heute veröffentlichten Verbraucherumfrage erklärt Karl Bär, Obmann im Ausschuss für Landwirtschaft und Ernährung:

Die europäischen Behörden müssen jeden einzelnen Fall von Gentechnik in Lebensmitteln einer kritischen Prüfung unterziehen. Dass in den Legehennen, deren Mütter gentechnisch verändert waren, keine Veränderung nachweisbar ist, setzt eine 100 Prozent fehlerfreie Anwendung der Technologie voraus. Behörden, die Annahmen der Industrie zu umstrittenen Produkten ungeprüft übernehmen, machen ihren Job nicht im Sinne der Bürger*innen.

70 Prozent der Menschen in Deutschland wollen keine Eier auf dem Teller, bei denen die Elterntiere der Legehennen gentechnisch verändert waren. 85 Prozent erwarten selbstverständlich, dass diese Eier gekennzeichnet werden. Diese Verbraucherwünsche müssen durchgesetzt werden.

Es ist falsch, Tiere mit Gentechnik an die Bedingungen in der industriellen Tierhaltung anzupassen und zu patentieren. Wir Grüne arbeiten daran, die Tierhaltung zu umzubauen, dass sie gut für Tiere, Umwelt und Verbraucher*innen ist.

Hintergrund:
Mit neuen gentechnischer Verfahren ist es möglich, Hühner zu schaffen, die keine männlichen Nachkommen haben. Die Europäische Kommission bestreitet, dass die Nachkommen dieser Hühner und deren Eier nach dem Gentechnikrecht zugelassen und gekennzeichnet werden müssen. Eine heute veröffentlichte Umfrage im Auftrag des Verbands Lebensmittel ohne Gentechnik zeigt jedoch: Eine große Mehrheit der Verbraucher*innen wünscht sich Wahlfreiheit.