Welt-Alzheimertag: Steht die Welt Kopf, braucht es Hilfe vor Ort
Zum Welt-Alzheimertag am 21. September 2023 erklärt Kordula Schulz-Asche, Mitglied im Gesundheitsausschuss:
Im Zuge des demographischen Wandels wird die Zahl von Menschen mit Demenz weiter steigen. Jede und jeden von uns können demenzielle Erkrankungen im Laufe des Lebens betreffen. Das diesjährige Motto „Demenz – Die Welt steht Kopf“ schafft ein Bewusstsein dafür, dass die Diagnose Demenz sowohl für die Betroffenen als auch ihre Angehörigen einen Umbruch bedeutet, der herausfordert, verunsichert und Bekanntes verändert. Diese veränderten Lebensumstände führen nicht selten zu einem Rückzug innerhalb des Familien- und Freundeskreises, aber auch aus unserer Gesellschaft insgesamt.
Am heutigen Tag soll auch auf die ca. 1,8 Millionen Menschen mit Alzheimer und anderen Demenzerkrankungen in Deutschland aufmerksam gemacht werden. Es soll ein Anstoß sein, gemeinsam über diese Erkrankungen zu diskutieren, sich zu vernetzen und über Angebote der Alzheimer-Gesellschaften, Selbsthilfegruppen und Ressourcen vor Ort zu informieren.
Wir sind überzeugt, dass der Weg für ein gutes Zusammenleben vor Ort beginnt. Daher setzen wir uns seit Langem für eine gute Versorgung in der Kommune ein. Dazu gehört eine kommunale Planung der Altenhilfe, die innovative Ansätze des Quartier- und Wohnraummanagements integriert. Wir haben bereits gesetzliche Grundlagen auf den Weg gebracht, die Modellvorhaben zur Pflege im Quartier ermöglichen und so eine Chance bieten, nötige Hilfsstrukturen dort zu organisieren, wo sie beginnen müssen: vor der eigenen Haustür.
Darüber hinaus müssen gesundheitliche Versorgung, psychologische, soziale und pflegerische Beratung für jede und jeden zugänglich sein und über eine Zusammenarbeit der verschiedenen Gesundheitsprofessionen ein Auffangnetz bilden, das niemanden in unserer Gesellschaft ratlos zurücklässt. Eine solche Anlaufstelle können Pflegestützpunkte sein, deren Aufbau über kommunales Initiativrecht von uns dauerhaft gesichert wurde.
Doch auch Unterstützung für Familien, pflegende Angehörige und ehrenamtlich Engagierte muss greifbar sein, denn sie bilden die Grundlage einer gelebten Teilhabe und sind eine unverzichtbare Stütze für Menschen mit Demenz. Um gezielt zu helfen, müssen wir verstehen, welche Herausforderungen eine Demenzerkrankung mit sich bringt und wie wir diesen effektiv begegnen können. Entsprechend unterstützen wir die wichtige Arbeit der Nationalen Demenzstrategie und ihrer Bündnispartner*innen.