Statement vom 20.04.2023

Christina-Johanne Schröder zur aktuellen Studie des Bauforschungs-Instituts ARGE

Zur aktuellen Studie des Bauforschungs-Instituts ARGE erklärt Christina-Johanne Schröder, Sprecherin für Wohnen, Stadtentwicklung, Bauwesen und Kommunen:

„Hohe Kosten, Arbeitsplatzabbau und lange Genehmigungsverfahren belasten die Wohnungsbaubranche nach guten Jahren. Diese Sorgen der Wohnungsbaubranche nehmen wir GRÜNE sehr ernst. Die Ampelkoalition hat mit der Verdreifachung der sozialen Wohnraumförderung auf 14,5 Mrd., einer Erhöhung der Sanierungsförderung auf rund 13 Mrd. sowie der wesentlichen Verbesserung der Abschreibungsmöglichkeiten schon einiges für die finanzielle Förderung getan. Die vielen Steuermilliarden für die Neubauförderung in der Vergangenheit haben außerdem nicht zu mehr bezahlbaren Wohnungen, zum Erreichen der Klimaziele und auch nicht zu mehr Wohneigentumsbildung geführt. Um Sorge dafür zu tragen, dass insbesondere Menschen mit geringen Einkommen auf dem Wohnungsmarkt unterstützt werden, setzen wir Grüne uns für eine starke neue Wohngemeinnützigkeit ein, die auch mit entsprechend finanziellen Mitteln ausgestattet werden muss. Davon wird auch die Wohnungsbaubranche profitieren.

Nur auf Neubau zu setzen, ist nicht die Lösung: Es gibt in vielen Städten und Gemeinden große Leerstände und die Wissenschaft ist sich einig: Es gibt bereits genug umbauten Raum. Deswegen steht für uns Grüne die Umnutzung von Gewerbeimmobilien, das Aufstocken bestehender Gebäude und die Sanierung ungenutzter Immobilien im Vordergrund. Unternehmen, die gerade so Wohnraum schaffen, haben die Auftragsbücher voll.

In der Tat sorgen viele Baunormen dafür, dass unnötig viel Material eingesetzt werden muss. Das ist auch in Hinblick der grauen Energie kritisch zu sehen. Die Forderung nach flexibleren Baulösungen unterstützen wir. Ein Schleifen der Klimaschutzstandards lehnen wir hingegen ab. Neben dem Verkehrssektor muss auch der Gebäudebereich seinen Beitrag zum Erreichen der Klimaziele leisten. Auch die Wohnungs- und Bauwirtschaft muss endlich Verantwortung übernehmen.“