Nina Stahr zur Bertelsmann-Studie „Jugendliche ohne Hauptschulabschluss”
Zur Bertelsmann-Studie „Jugendliche ohne Hauptschulabschluss” erklärt Nina Stahr, Sprecherin für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung:
„Die Bertelsmann-Studie von Klaus Klemm liefert die erschreckende Erkenntnis, dass die Zahl der Jugendlichen ohne Schulabschluss auf hohem Niveau stagniert. Damit darf sich die Bildungspolitik auf keiner Ebene abfinden. Jugendliche ohne Schulabschluss - und damit erschwertem Zugang zu Ausbildungen - verstärken nicht nur den Fachkräftemangel. Vor allem ermöglichen Schulabschlüsse auch Zugang zu weiteren Bildungsangeboten und so ein selbstbestimmtes Leben.
Die Befunde, dass insbesondere Jugendliche mit ausländischer Staatsangehörigkeit ohne Abschluss bleiben und es deutliche Unterschiede zwischen den Bundesländern bei den Abschlussquoten gibt, zeigt erneut klar, dass wir in der Bildungspolitik weg von der Gießkanne kommen müssen. Mittel und Maßnahmen müssen an den Schulen und in den Bundesländern ankommen, wo sie gebraucht werden. In Bezug auf das Startchancen-Programm, mit dem wir 4000 Schulen in benachteiligten Quartieren und Regionen fördern werden, bedeutet das, dass die Mittel nicht nach dem Königsteiner Schlüssel, sondern nach sozialen Kriterien verteilt werden müssen.”