Statement vom 18.04.2023

Nina Stahr zur Vorstellung des Chancenmonitors 2023

Zur Vorstellung des Chancenmonitors 2023 erklärt Nina Stahr, Sprecherin für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung:

„Der Chancenmonitor 2023 zeigt zum wiederholten Male die extrem ungleich verteilten Bildungschancen in Deutschland. Wir müssen dringend den Bildungserfolg vom sozio-ökonomischen Hintergrund der Eltern entkoppeln.

Als Ampel-Koalition werden wir deswegen mit dem Startchancen-Programm zielgenau die Schulen und Kinder unterstützen, die am meisten Unterstützung brauchen. Hierfür brauchen wir auch ein Entgegenkommen der Länder, um zu einer evidenzbasierten Mittelverteilung zu kommen. Außerdem müssen wir eine ernsthafte Debatte über die Sinnhaftigkeit der frühen sozialen Segregation im Schulsystem führen, die in vielen Bundesländern noch vorherrscht, und welche für die Chancengleichheit nicht förderlich ist.

Innerhalb der Koalition sollten wir die Kindergrundsicherung nicht gegen wichtige bildungspolitische Reformprojekte ausspielen – denn es braucht beides. Die Kindergrundsicherung verfolgt den gleichen Ansatz wie das Startchancen-Programm: Mit dem einkommensabhängigen Zusatzbetrag sollen genau die Kinder mehr bekommen, die weniger haben. Zusammen stellen beide Reformprojekte wichtige Weichen, um Kinderarmut zu bekämpfen und um den Bildungserfolg unserer Kinder von der sozialen Herkunft zu entkoppeln.

Es ist an der Zeit, die Arbeit an den Eckpunkten der Kindergrundsicherung, die seit Wochen vorliegen, genauso emsig voranzutreiben, wie die öffentliche Debatte. Kinderarmut zu ignorieren, ist nicht nur unsozial, sondern auch – im Angesicht des massiven Fachkräftemangels - wirtschaftspolitisch kurzsichtig.“

Nina Stahr
Nina Stahr
Leiterin der AG Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung (Sprecherin)