Statement vom 02.12.2022

Zoe Mayer zum Tierarzneimittelgesetz

Zum Bundestagsbeschluss des Tierarzneimittelgesetzes erklärt Zoe Mayer, Mitglied im Ausschuss für Ernährung und Landwirtschaft:

„Die Gesundheit von Mensch und Tier ist durch den übermäßigen Antibiotikaeinsatz in der landwirtschaftlichen Tierhaltung durch die Entstehung von Antibiotikaresistenzen massiv bedroht. Mit dem Tierarzneimittelgesetz schaffen wir einen ersten zentralen Baustein für mehr Gesundheitsschutz. Der Antibiotikaeinsatz kann und muss drastisch reduziert werden.

Das Ziel des European Green Deals, die Antibiotikanutzung in der Landwirtschaft bis 2030 um die Hälfte zur reduzieren, ist nun gesetzlich verankert. Mit strengeren Dokumentationspflichten schaffen wir mehr Transparenz, außerdem wollen wir den Vollzug in den Ländern stärken. Ein besonderes Augenmerk bei den Reduktionsbemühungen liegt auf den für die Humanmedizin unverzichtbaren Reserveantibiotika. Insbesondere darf das Antibiotikum Colistin künftig nicht mehr bei der Anwendung in Tierbetrieben umgewidmet werden.

Vor dem Hintergrund, dass derzeit mehr Antibiotika an gesunde Tiere als an kranke Menschen verabreicht werden, ist der kritische Blick in die Tierställe unverzichtbar. Der Umbau und der Abbau der Tierhaltung ist ein zentrales Mittel gegen die weitere Entstehung und Ausbreitung antibiotikaresistenter Keime. Wenn wir jetzt nicht handeln, drohen jährlich weltweit bis zu zehn Millionen Todesfälle aufgrund von Antibiotikaresistenzen.“