Neue Kultur der Zusammenarbeit
Grüne Bildungspolitik bedeutet: Gute Bildungschancen für alle Kinder und Jugendlichen – egal, woher sie kommen, egal, wo sie jetzt leben. Dafür setzen wir auf Kooperation in der Bildungspolitik und wollen die örtliche Umsetzungskraft der Schulträger, die Kultushoheit der Länder und das unterstützende Potenzial des Bundes zu neuer Stärke vereinen. Wir werden alle Möglichkeiten ausschöpfen, gemeinsam mit den Ländern für gleichwertige Lebensverhältnisse und ein gerechtes Bildungssystem zu sorgen. Mit dem Bildungsgipfel von Bund, Ländern, Kommunen, Wissenschaft und Zivilgesellschaft haben wir einen Auftakt für eine neue Kultur der Zusammenarbeit gelegt, nun werden wir im Dialog mit Ländern und Kommunen die weiteren Wege sondieren.
Gute Bildung und Betreuung – den ganzen Tag
Alle Eltern sollen sich auf einen guten Kita-Platz verlassen können. Dafür haben wir das Gute-Kita-Gesetz in ein „KiTa-Qualitätsentwicklungsgesetz“ mit bundesweiten Standards überführt. Wichtig war uns dabei auch eine Qualitätsoffensive für die KiTas: gute Betreuungsrelation, mehr Sprachförderung und ausreichend Plätze für alle Kinder. Um den Ausbau von Kita-Plätzen voranzubringen, werden wir ein Investitionsprogramm auflegen. Auch in der Grundschule sorgen wir für gute Bildung und Betreuung – und das den ganzen Tag. Den Rechtsanspruch auf Ganztagsbildung im Grundschulalter ab 2026 werden wir umsetzen und unter Berücksichtigung der länderspezifischen Besonderheiten einen gemeinsamen Qualitätsrahmen entwickeln. Damit hierfür die Infrastruktur steht, geben wir mit einem Investitionsprogramm bis 2027 nochmal 3 Milliarden Euro in die Länder.
Neue Startchancen für Kinder und Jugendliche
Mit dem „Startchancenprogramm“ sorgen wir für Bildungsgerechtigkeit, wo sie am dringendsten gebraucht wird, etwa in Schulen mit besonders vielen armutsgefährdeten Kindern. Dafür bauen wir mehr als 4.000 allgemein- und berufsbildende Schulen zu modernen, klimagerechten, barrierefreien Schulen mit einer zeitgemäßen Lernumgebung aus. Wir stellen ihnen ein Chancenbudget zur freien Verfügung, mit dem moderne und individuelle Unterrichts- und Schulkonzepte entwickelt werden können.
Besonders wichtig für uns: Wir richten mit dem Startchancenprogramm dauerhaft Stellen für schulische Sozialarbeit ein, damit können wir Schüler*innen aus sozial herausfordernden Situationen eine bessere Unterstützung geben und Lehrkräfte entlasten. Im Koalitionsvertrag wurde vereinbart, weitere 4000 Schulen in benachteiligten Regionen und Quartieren langfristig mit zusätzlicher Schulsozialarbeit zu unterstützen und damit zu ermöglichen, dass die Leistungen für Bildung und Teilhabe besser in Anspruch genommen und zu einem sicheren Unterstützungsnetz an Schulen geknüpft werden.
Digitalpakt 2.0 für das Lernen in der digitalen Welt
Unser Ziel sind Schulen auf der Höhe der Zeit. Dafür wollen wir den Mittelabruf beim laufenden Digitalpakt Schule beschleunigen und vor Ort Service-, Beratungs- und Vernetzungsangebote schaffen. Mit einem Digitalpakt 2.0 werden wir die nachhaltige Neuanschaffung von Hardware, den Austausch veralteter Technik sowie die Gerätewartung und Administration anpacken und Lehren aus dem ersten Digitalpakt ziehen. Die digitale Lernmittelfreiheit für bedürftige Schülerinnen und Schüler und digitale Programmstrukturen für freie Lehr- und Lernmaterialien wollen wir besonders fördern. Und in vier neuen Kompetenzzentren entwickeln wir neue Unterrichtsmodelle und Lernmittel für die digitale Schule.
Studienfinanzierung für das 21. Jahrhundert
Talent und Neugier, aber nicht Geldbörse und Elternhaus sollen darüber entscheiden, wer ein Studium beginnen kann. Deshalb schaffen wir eine gerechtere und elternunabhängigere Studienfinanzierung für das 21. Jahrhundert. Der elternunabhängige Garantiebetrag der Kindergrundsicherung soll künftig direkt an volljährige Anspruchsberechtigte in Ausbildung und Studium gezahlt werden.
Mit der 27. BAföG-Reform haben wir bereits eine der größten BAföG-Verbesserungen aller Zeiten erreicht und die Freibeträge und Bedarfssätze vor dem Hintergrund steigender Wohnkosten und Lebenshaltungskosten massiv angehoben. Zudem wollen wir das BAföG künftig regelmäßiger an den Bedarf anpassen. Wir drängen auf eine grundlegende Strukturreform des BAföG noch in dieser Wahlperiode, damit es weiter elternunabhängig wird und existenzsichernd bleibt.
Damit die Studienfinanzierung der Lebensrealität der Studierenden wirklich entspricht, wollen wir Studienfachwechsel erleichtern, die Förderhöchstdauer flexibilisieren und Altersgrenzen reformieren. Das BAföG soll außerdem digitaler, schneller und einfacher werden. Mit einer Studienstarthilfe ermöglichen wir jungen Menschen aus Bedarfsgemeinschaften den Sprung ins Studium. Mit dem Bund-Länderprogramm für studentisches Wohnen und Wohnen für Auszubildende schaffen wir mehr Wohnraum für junge Menschen in Bildung.
Weitere Informationen auch unter Familie, und Aus- und Weiterbildung und Wissenschaft & Forschung.