Wir Grüne im Bundestag sagen: Nicht Geld und "Familientradition", sondern Lust aufs Lernen und Talent sollen das Studieren ermöglichen.
BAföG: Bildungsgerechtigkeit verbessern
Das BAföG (Bundesausbildungsförderungsgesetz) ist das Bildungsgerechtigkeitsgesetz Nummer eins. Seit Jahren werden aber immer weniger junge Menschen gefördert. Wir wollen diesen Trend umkehren und kämpfen für eine gerechte Studienfinanzierung, die alle Schülerinnen. Schüler und Studierende mit Bedarf erreicht.
Wir fordern:
- Die sofortige Erhöhung der BAföG-Sätze und der Einkommensfreibeträge um zehn Prozent. Danach soll das BAföG regelmäßig und automatisch erhöht und die bisherige Mietkostenpauschale an den regionalen Durchschnitt angepasst werden.
- Studierende, mit Kindern oder die zum Beispiel Angehörige pflegen, sollen länger gefördert werden können. Auch die Teilzeitförderung wollen wir erleichtern. Jede zulässige Studienform sollte auch zum BAföG-Bezug berechtigen.
- Mittelfristig soll die Studienfinanzierung aus einem Studierendenzuschuss für alle und einem Bedarfszuschuss für Studierende aus ärmeren Elternhäusern bestehen.
Hochschulfinanzierung: Studienbedingungen verbessern
Nur wenn auch die Lehre und die Lernbedingungen gut sind, können alle erfolgreich studieren und aus sich rausholen, was in ihnen steckt. Deswegen wollen wir die Bologna-Reform erfolgreich für mehr Studienqualität umbauen, damit möglichst viele Studierende das Lernen und Leben im Ausland erfahren können. Den Hochschulpakt wollen wir dynamisch aufstocken: pro Studienanfänger wird mehr Geld bereitgestellt. Die Hochschulen brauchen Planungssicherheit, um in gute Lehrqualität und Betreuung für das gesamte Studium zu investieren.
Wir fordern:
Hochschulmodernisierung: Bauten und Ausstattung fördern
Die Hochschulen kommen überall in die Jahre. Nur mit einer neuen gemeinsamen Anstrengung von Bund und Ländern sind die konstant hohen Studierendenzahlen und die neuen Aufgaben wie die Digitalisierung in Lehre und Forschung zu schaffen. Deswegen wollen wir eine Initiative des Bundes mit den Ländern für moderne "Infrastrukturen des Wissens" und studentischen Wohnraum fördern.
Wir fordern:
Wissenschaftlicher Nachwuchs: Mehr Chancen und Aufgaben
Wissenschaft als Beruf ist noch immer kein "Normalarbeitsverhältnis" und die Zeit bis zu einer unbefristeten Stelle dauert viel zu lang. Um kluge Köpfe dauerhaft an den Hochschulen zu halten und die Vereinbarkeit von Familie und Arbeit in Wissenschaft und Forschung zu erhöhen, wollen wir attraktivere und besser planbare Karrierewege schaffen. Daueraufgaben brauchen auch Dauerstellen. Mit einer Reform des Wissenschaftszeitvertragsgesetzes wollen wir für attraktivere Beschäftigungsbedingungen sorgen und verlässliche Karrierewege auch neben der Professur ausbauen.
Wir fordern:
- Eine Reform des Wissenschaftszeitvertragsgesetzes für verlässliche Karriereperspektiven und bessere Arbeitsbedingungen für Wissenschaftler*innen durch mehr unbefristete Beschäftigungsverhältnisse, zusätzliche Tenure-Track-Stellen frühzeitig nach der Promotion und unbefristete Karrierewege neben der Professur.
- neue Wege bei der Gleichstellung von Frauen in der Wissenschaft. Über das Kaskadenmodell sorgen wir für mehr Gleichberechtigung im Wissenschaftsbetrieb.
- Durch gemeinsame Anstrengungen von Bund und Ländern z.B. im Zukunftsvertrag Studium und Lehre, den Pakt für Innovation in der Hochschullehre, die Exzellenzstrategie und den anderen Pakten für insgesamt mehr Dauerstellen mit verlässlichen Verträgen und klaren Karrierepfaden zu sorgen.