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Wälder für uns und kommende Generationen schützen

  • Der Wald in Deutschland steht unter großem Druck. Fast 80 Prozent der Bäume weisen Schäden durch Trockenheit, Sturm oder Insektenbefall auf, so dass von einem neuen Waldsterben zu sprechen ist.
  • Wir müssen den Wald dringend fit für die Zukunft machen und den ökologischen Waldumbau beschleunigen. Mit dem Förderprogramm „Klimaangepasstes Waldmanagement“ werden private und kommunale Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer direkt dabei unterstützt.
  • Ziel ist es, den Wald in Deutschland zügig für die schweren Folgen des Klimawandels zu wappnen. Wald soll dauerhaft als Klimaschützer gestaltet werden, der seine vielfältigen Ökosystemleistungen für unsere Gesellschaft nachhaltig erfüllen kann.

Die traurigen Bilder von abgestorbenen oder brennenden Wäldern sind mittlerweile zu einer bedrückenden Realität geworden. Bei einem Spaziergang durch die Natur begegnen uns immer häufiger kahle, abgeräumte, abgestorbene Flächen. Die Klimakrise setzt unseren Wäldern stark zu. Hitze, Dürre und Trockenheit belasten sie schwer, mit verheerenden Folgen. Geschwächte Bäume werden leichter Opfer des Borkenkäfers, während immer mehr Tiere und Pflanzen ihren Lebensraum verlieren. Auch die Waldböden leiden und können nicht mehr ausreichend Wasser speichern, was nicht nur den Bäumen, sondern auch unserer gesamten Landschaft und unserem Trinkwasserbedarf schadet. Deshalb ist unser Motto: "Erhalten, was uns erhält – Zukunft für unsere Wälder".

Das Bundeswaldgesetz muss modernisiert werden

Wir stehen vor der Herausforderung, den Wald als Lebensraum und Ort der Erholung zu bewahren und zugleich steigenden Nutzungsansprüchen gerecht zu werden. Denn der Wald ist nicht nur eine Holzquelle, sondern ein essentieller Schutz vor Naturkatastrophen und ein unverzichtbarer Lebensraum für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten. Er filtert Schadstoffe aus der Luft, speichert CO2 und produziert Sauerstoff, den wir alle brauchen. Um diese vielfältigen Funktionen zu erhalten, bedarf es eines ganzheitlichen Ansatzes, der naturnahe und ökologisch stabile Wälder fördert. 

Wir müssen jetzt aktiv werden, damit wir auch morgen noch den Wald in all seinen Facetten genießen und nutzen können. Das heißt, neben Förderprogrammen brauchen wir ein neues Bundeswaldgesetz, welches die zentralen Ökosystemleistungen des Waldes in den Mittelpunkt stellt. Denn der Wald verbessert und kühlt die Luft, schützt das Klima, speichert Wasser, bietet Erholung und stellt Holz als Rohstoff zur Verfügung. Wir müssen den Wald deshalb selbst besser vor Hitze und Dürre schützen, indem wir die Förderprogramme zum nachhaltigen und klimaangepassten Waldmanagement fortführen und das Waldgesetz modernisieren. Das jetzige Waldgesetz ist über 50 Jahre alt und den Anforderungen unserer Zeit schlichtweg nicht mehr gewachsen.

Widerstandsfähigkeit der Wälder gegen die Klimakrise

Die Waldwirtschaft steht vor einer Neuausrichtung. Statt auf Monokulturen zu setzen, müssen wir Wälder fördern, in denen junge und alte Bäume nebeneinander wachsen. Die Naturverjüngung muss von unten nachwachsen können und alte Bäume sowie Totholz im Wald belassen werden, um die Widerstandsfähigkeit der Wälder gegen die Klimakrise zu stärken. Mit einem neuen Bundeswaldgesetz, das Klimaschutz, Klimaanpassung und die Ökosystemleistungen des Waldes ins Zentrum stellt, wollen wir unseren Wäldern eine Zukunft geben – für uns und kommende Generationen. Denn der Wald ist unser wertvolles Naturerbe, das es zu bewahren gilt.

Bundeswaldinventur: Der deutsche Wald ist durch Klimakrise erheblich geschädigt

Am 8. Oktober 2024 hat der damalige Bundesminister Cem Özdemir die Ergebnisse der Bundeswaldinventur vorgestellt. Dem Wald geht es schlechter als erwartet. Die Wälder in Deutschland tragen nicht mehr zur Speicherung des klimaschädlichen Treibhausgases CO2 bei, sie sind zur Kohlenstoff-Quelle geworden. Seit 2017 hat sich der Kohlenstoffvorrat im Wald um 41,5 Millionen Tonnen verringert. Die Kiefer hat die Fichte als häufigste Baumart Deutschlands abgelöst. Durch den Borkenkäfer, Dürre und Windwurf fielen besonders die mittelstarken Jahrgänge der Fichte aus. Ein Lichtblick ist, dass der Anteil von Laubholz in den Wäldern und das Totholz um ein Drittel gestiegen sind. Viele Wälder sind strukturreicher und artenvielfältiger geworden. Unsere alten Laubwälder sind vergleichsweise stabil und leisten einen wichtigen Beitrag zu stabilen Ökosystemen sowie Klima- und Biodiversitätsschutz.

Die Bundeswaldinventur bestätigt den eingeschlagenen Kurs der Grünen im Bundestag zur naturnahen Waldbewirtschaftung der Wälder. Zugleich zeigt sie, dass noch viel Arbeit vor uns liegt. Den Wald in diesen krisenhaften Zeiten für die kommenden Generationen zu sichern, ist mutig und anstrengend, aber unverzichtbar. Grüne Konzepte erhalten den Wald, der uns erhält. Wir wollen unsere Wälder zukunftsfähig und klimafest machen, damit sie die Folgen der Klimakrise besser verkraften. Der Waldumbau zu naturnäheren Wäldern ist der Schlüssel, um die Wälder als Kohlenstoffsenken und als Grundlage für Biodiversität, Klimaschutz und nachhaltige Holznutzung zu stärken. Wir unterstützen deshalb weiterhin gezielt die Waldbesitzenden und den Waldumbau, um unsere Wälder für zukünftige Generationen zu sichern.

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