Pressemitteilung vom 11.03.2024

Bezahlbares Wohnen wird Standortfaktor

Zur Veröffentlichung der Studie „Mitarbeiter Wohnen: Bezahlbares Wohnen wird zum Standortfaktor“ vom Verbändebündnis „Wirtschaft macht Wohnen“ erklären Christina-Johanne Schröder, Sprecherin für Wohnen, Stadtentwicklung, Bauwesen und Kommunen und Hanna Steinmüller, Mitglied im Ausschuss für Wohnen, Stadtentwicklung, Bauwesen und Kommunen:
 

Christina-Johanne Schröder:

Wohnungsbau durch Unternehmen hat seit Jahrzehnten für lebenswerten und bezahlbaren Wohnraum gesorgt. Als Regierungskoalition planen wir noch in diesem Jahr, die starre Baunutzungsverordnung zu modernisieren, Bauen zu beschleunigen und durch die Gebäudeklasse E zu vereinfachen. Damit dauerhaft bezahlbare Wohnungen entstehen, fordern wir, dass Unternehmen mehr steuerlich abschreiben können und Zuschüsse erhalten. So stärken wir sie im Wettbewerb um Fachkräfte. Genau das leistet unser Konzept Neue Wohngemeinnützigkeit.

Wohnen wird immer teurer. Durch den Fachkräftemangel sind Unternehmen darauf angewiesen, für ihre Beschäftigten sicheren und bezahlbaren Wohnraum in ihrer Nähe zu garantieren. Doch es fehlen in den entscheidenden Innenstadtlagen die notwendigen und sicheren Wohnungen. Wir Grünen wollen daher das vorhandene Potenzial von Wohnungen in Innenstädten nutzen. Mit einer Baugesetzbuchreform werden wir das Nachverdichten, Aufstocken und die Umnutzung von Büros erleichtern und somit Wohnungen im Stadtzentrum ermöglich. Neben einer effektiven Innenstadtentwicklung brauchen wir für die Beschäftigten dringend die Einführung der Neuen Wohngemeinnützigkeit, kombiniert mit einem sozialen und sicheren Mietrecht.
 

Hanna Steinmüller:

Im Ringen um Fachkräfte zählt längst nicht mehr nur das Gehalt oder der Obstkorb - auch Wohnen ist zu einem Standortfaktor geworden. Gerade für Auszubildende und Berufseinsteiger*innen sowie Fachkräfte aus dem Ausland ist die Wohnungssuche in der Nähe ihrer Arbeitsstelle oftmals eine große Herausforderung oder unbezahlbar. Die vielen Best Practices in der Studie zeigen: Wohnen für Mitarbeitende ist vielfältig und es hat großes Potential für die Fachkräftesicherung.

Mit der Sozialen Wohnraumförderung und dem Förderprogramm “Junges Wohnen” existieren bereits Programme von Bund und Ländern, die für den bezahlbaren Wohnungsbau auch für Mitarbeiter*innen und insbesondere für Auszubildene hilfreich sind. Für das Jahr 2024 stehen 3,15 Milliarden Euro bereit – das ist mehr als das Dreifache im Vergleich zu 2021. Die Studie macht aber auch klar: Das ist immer noch nicht genug.

Hier kommt auch die Neue Wohngemeinnützigkeit ins Spiel, denn Wohnen für Mitarbeitende ist in Deutschland kein neues Konzept – bis Ende der 80er Jahre entstanden in Deutschland viele Werkswohnungen im Rahmen der Wohngemeinnützigkeit. Aus unserer Sicht könnte darum die Einführung der Neuen Wohngemeinnützigkeit auch neuen Schwung in das Wohnen für Mitarbeitende bringen. Davon profitieren Unternehmen wie Fachkräfte.