Pressemitteilung vom 31.03.2024

Der Kohleausstieg wird Realität

Anlässlich der Abschaltung von Braun- und Steinkohlekraftwerken zum 01.04.24 erklärt Kathrin Henneberger, Mitglied im Ausschuss für Klimaschutz und Energie:

Mit der Abschaltung von fünfzehn Braun- und Steinkohlekraftwerke beginnen wir die Umsetzung des Kohleausstieges. Allein bei der Braunkohle werden wir über Ostern die CO2-intensivsten Kraftwerke vom Netz nehmen. Angesichts der sich verschärfenden Klimakrise sind die Stilllegungen von Kohlekraftwerken eine wichtige Maßnahme, um Treibhausgase zu reduzieren. Mit dem Ausbau der Erneuerbaren und der Netze sowie Maßnahmen für Energieeffizienz wollen wir die Grundlage schaffen, die auf der UN-Klimakonferenz beschlossenen „Abkehr von den Fossilen“ in Deutschland umzusetzen.

Die Emissionen durch die Verbrennung von Kohle in Deutschland sind historisch enorm und zählen zu den zentralen Verursachern der Klimakrise. Deshalb gehen jetzt 15 schmutzige Kohlekraftwerksblöcke mit einer installierten Leistung von 4,5 GW vom Netz. Davon entfallen 3,1 GW auf Braunkohle und 1,4 GW auf Steinkohle. Vor der endgültigen Stilllegung der Kohlekraftwerke und -kraftwerksblöcke über Ostern hat die Bundesnetzagentur genau geprüft, ob die Abschaltung eine Gefahr für die Versorgungssicherheit darstellt. Für die jetzt abgeschalteten Kraftwerke besteht diese Gefahr nicht, auch dank des von uns vorangetriebenen massiven Ausbaus der Erneuerbaren. Während im Jahr 2023 die Erneuerbaren zur Deckung des Strombedarfs mit über 50 % beitrugen, lag die Verstromung von Kohle auf einem historischen Tief.

Die Abschaltung ist ein großer Erfolg für Klimagerechtigkeit und geschieht im Wissen um die historische und globale Verantwortung für die Erreichung unserer Klimaziele. Der Ausstieg aus der Steinkohle bedeutet zudem ein Ende des Importes aus Regionen, wo der Abbau von Steinkohle seit Jahrzehnten mit schweren Menschenrechtsverletzungen und Umweltzerstörung einhergeht. Am meisten betroffen sind davon bspw. in Kolumbien afrokolumbianische und indigene Gemeinden, welche neben Zwangsumsiedlungen und Wasserknappheit auch von gesundheitlichen Folgen durch die Minen betroffen sind.