Pressemitteilung vom 18.01.2022

Umweltschutz, Landwirtschaft und Ernährung zusammen denken

Zum heutigen Agrarkongress des Bundesministeriums für Umwelt und Verbraucherschutz erklären die Mitglieder des Bundestages, Renate Künast und Stefan Wenzel:

Dieser Agrarkongress steht unter neuen Vorzeichen. Die Blockadepolitik zwischen Umwelt- und Landwirtschaftsministerium ist vorbei. Umwelt-, Klima- und Tierschutz sowie auch Verbraucher*innen und Wertschöpfung für die Landwirtschaft werden künftig Hand in Hand gehen.

Dafür wollen wir zunächst die Tierhaltung neu strukturieren. Wir schaffen für Verbraucher*innen mehr Transparenz und in der Landwirtschaft werden faire Preise gezahlt. Zudem wird der Ausstieg aus dem bisherigen System der Flächenprämien vorbereitet. Öffentliche Gelder sollen künftig öffentliche Leistungen unterstützen. Landwirt*innen werden in Zukunft ausdrücklich für Natur, Umwelt und Klimaschutz finanzielle Unterstützung erhalten. Wir werden auch die Menge der eingesetzten Pestizide verringern, denn diese zerstören die Artenvielfalt und schädigen die Gesundheit von Verbraucher*innen, Landwirt*innen und Landarbeiter*innen.  Glyphosat wird bis Ende 2023 vom Markt genommen. Gleichzeitig wollen wir den Anteil der ökologischen Landwirtschaft erhöhen und den Pestizidverbrauch insgesamt senken.

Der Schutz von Insekten, Bienen und Bodenlebewesen liegt im wohlverstandenen Interesse der Landwirtschaft. Sie sichern die Bodenfruchtbarkeit, die Bestäubung und tragen zur Resilienz des Ökosystems bei. Nachhaltige Landwirtschaft muss die natürlichen Lebensgrundlagen sichern, aber auch eine solide Basis für gesunde Ernährung und die Einkommen der Landwirte schaffen. Sowohl im Kampf gegen das massenhafte Artenaussterben als auch die Klimakrise kommt der Landwirtschaft eine wesentliche Rolle zu.

Eine echte Veränderung gelingt nur zusammen, mit allen Akteur*innen und dem gemeinsamen Denken von Umweltschutz, Landwirtschaft und Ernährung. Von der Gemeinschaftsverpflegung bis zur Reduktion von Lebensmittelverschwendung und Salz, Fett, Zucker wollen wir deshalb die Ernährungsumgebung verändern und dabei speziell auf die Situation der Kinder achten. Über allem soll die Erarbeitung einer Ernährungsstrategie mit allen Akteur*innen stehen.