Pressemitteilung vom 28.10.2022

Weitere Einschränkung von Tiertransporten in Drittländer ist wichtiges Signal nach Europa

Zur heutigen Ankündigung des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL), bilaterale Veterinärbescheinigungen mit bestimmten Drittstaaten für Langzeit-Transporte von lebenden Wiederkäuern zurückzuziehen, erklärt Zoe Mayer, Mitglied im Ausschuss für Ernährung und Landwirtschaft:

Langstrecken-Tiertransporte bedeuten für Tiere enormen Stress. Über Tage hinweg leiden sie unter zu wenig Raum, unter unzureichender Trinkwasser- und Nahrungsversorgung und unter extremen klimatischen Bedingungen.

Es ist ein großer Erfolg, dass Landwirtschaftsminister Cem Özdemir die Tiertransporte aus Deutschland in Länder außerhalb der EU weiter deutlich einschränkt. Veterinärbescheinigungen für Langzeit-Transporte von lebenden Wiederkäuern werden zurückgezogen. Mit dieser Entscheidung schließt Özdemir ein Teil des Flickenteppichs der Bundesländer zu Tiertransportverboten, der es bislang viel zu einfach gemacht hat, Verbote zu umgehen.

Das Unterbinden dieser Langstreckentransporte durch das Landwirtschaftsministerium ist ein mutiger Schritt und starkes Signal – auch nach Europa – dass derlei qualvolle Praktiken nicht gewollt sind. Ein wirksames Verbot braucht es aber für die gesamte EU. Die derzeitigen EU-Rechtsvorschriften sind überholt und müssen dringend an neue wissenschaftliche Erkenntnisse sowie an die Bedürfnisse einzelner Tierarten angepasst werden. Deutschland ist mit der heutigen Entscheidung vorangegangen. Özdemir hat bereits bei der Sitzung des EU-Agrarrats im Juli 2022 zusammen mit europäischen Partnern ehrgeizige Vorschläge für mehr Schutz lebender Tiere beim Transport gemacht. Jetzt ist es an der EU-Kommission, die Vorschläge aufzugreifen und in die Überarbeitung der EU-Tierschutz-Transport-Verordnung einfließen zu lassen.