Pressemitteilung vom 25.04.2024

Zu viel Zucker, Fett und Salz: Die Lebensmittelwirtschaft muss jetzt liefern

Anlässlich des zweiten Zwischenberichts der Nationalen Reduktions- und Innovationsstrategie für Zucker, Salz und Fette in Fertigprodukten erklärt Renate Künast, Sprecherin für Ernährungs- und Agrarpolitik.

Der Bericht zeigt, dass die freiwilligen Selbstverpflichtungen der Lebensmittelwirtschaft und ihre Umsetzung noch nicht ausreichen, um das Ziel einer ausgewogenen Nährstoff- und Energieversorgung der Bevölkerung zu unterstützen.

Zucker, Fett und Salz wurden zwar in einigen Lebensmittelgruppen reduziert, in vielen Produkten ist der Gehalt aber nach wie vor viel zu hoch. In einigen Lebensmittelgruppen gab es sogar Erhöhungen der Energie- und Nährstoffgehalte. Die Bemühungen der Lebensmittelwirtschaft hinsichtlich der Reduktion von Zucker, Salz und Fett in Fertigprodukten haben vielfach nachgelassen oder sind sogar zum Stillstand gekommen. Das betrifft auch Produkte mit gezielter Kinderoptik.

Die Lebensmittelindustrie muss endlich liefern und das Angebot bei verarbeiteten Lebensmitteln - speziell auch für Kinder - verändern. Das Kindermarketinggesetz, das Kinder und Jugendliche vor Werbung für Zuckerbomben mit Kinderoptik schützt, muss in die parlamentarische Beratung kommen. Denn Werbung animiert gezielt Kinder zu einer falschen Ernährungsweise. Und auch die Gemeinschaftsverpflegung muss besser werden. Immerhin essen dort täglich 17 Millionen Menschen. Deshalb sorgen wir dafür, dass das Essen in Kantinen nachhaltiger und gesünder wird, indem wir die Qualitätsstandards aktualisieren und den Gemüse- und Bioanteil erhöhen.

Eingebettet sind diese Maßnahmen in die Ernährungsstrategie. Sie sorgt dafür, dass gesundes Essen für alle Menschen wieder zur einfachen Wahl wird.