Statement vom 29.06.2022

Andreas Audretsch zur Inflation und dem Armutsbericht

Zur Inflationsrate im Juni und dem Armutsbericht des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes erklärt Andreas Audretsch, Stellvertretender Fraktionsvorsitzender:

„Der Armutsbericht des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes zeigt, dass trotz sinnvoller Maßnahmen wie Kurzarbeit auch die Corona-Krise nicht spurlos an unserer Gesellschaft vorbeigegangen ist, sondern Ungleichheiten verstärkt hat. Hinzu kommt nun Putins fossile Inflation, die besonders Menschen mit wenig Geld hart trifft. Die vorläufigen Zahlen von 7,6% Inflation für Juni 2022 zeigen, dass die Preissteigerungen auch mittelfristig ein Problem bleiben.

Für Menschen mit kleinen Einkommen wird es weitere gezielte Entlastungen brauchen. Deshalb ist es gut, dass sich die Ampel-Regierung auf den Weg gemacht hat, im Rahmen der Konzertierten Aktion gemeinsam mit Gewerkschaften und Arbeitgebern Antworten zu finden. Klar ist, dass nicht alle Belastungen für alle Menschen aufgefangen werden können. Wir müssen daher insbesondere die Menschen unterstützen, die kaum finanzielle Spielräume mehr haben. Klar ist: Wir brauchen weitere Entlastungen für Menschen in den Grundsicherungen und für Menschen mit kleinen Einkommen.

Daneben sind auch langfristige Maßnahmen zur Reduktion der Armut in Deutschland erforderlich. Ab Oktober gilt der Mindestlohn von 12 Euro, die Ampel wird zum nächsten Jahr Hartz IV überwinden und das Bürgergeld einführen, das auch deutlich höhere und inflationsfeste Regelsätze umfassen muss. Mit der Kindergrundsicherung holen wir viele Kinder aus der Armut. Alle vereinbarten Maßnahmen brauchen eine verlässliche Finanzierung, damit unsere Gesellschaft weiter zusammenhält.

Die Preissteigerungen selber müssen wir mit massiven Investitionen angehen – in erneuerbare Energien und Energieeffizienz. Denn es sind die fossilen Energieträger, die derzeit die Preise treiben. Mit Erneuerbaren können wir die hohen Preise in den Griff kriegen, machen uns unabhängig von Diktatoren und bekämpfen zugleich die Klimakrise.“