Zu der DAK-Auswertung zu Krankheitsausfällen im Job für das Jahr 2023 erklärt Beate Müller-Gemmeke, Mitglied im Ausschuss für Arbeit und Soziales:
„Den Beschäftigten geht immer mehr die Puste aus. Anders sind die vielen Fehltage im Jahr 2023 nicht zu erklären – sie haben erneut einen Höchststand erreicht. Insbesondere die Arbeitsausfälle aufgrund von psychischen Erkrankungen sind weiter gestiegen. Neu ist diese Erkenntnis nicht. Denn die Beschleunigung und Verdichtung der Arbeit setzen die Menschen immer stärker unter Druck. Zeitstress und Hektik haben zugenommen. Bereits seit Jahren gehören psychische Erkrankungen zu den Hauptgründen für Krankschreibungen und Frühverrentungen.
Gute Arbeitsbedingungen und ein starker Gesundheitsschutz sind deshalb wichtiger denn je. Die Unternehmen müssen ihn ernstnehmen, denn es geht immerhin um die Gesundheit ihrer Beschäftigten. Gerade in Zeiten des Fachkräftemangels können sich die Unternehmen die vielen Krankschreibungen gar nicht leisten. Wichtig ist, dass die Arbeitszeit definitiv vollständig erfasst werden muss. Denn wenn Arbeitszeit dokumentiert wird, machen Beschäftigte weniger Überstunden. Aus grüner Sicht muss das Arbeitsschutzgesetz zudem mit einer Verordnung konkretisiert werden. Damit würden Arbeitgeber und Betriebs- und Personalräte ein Werkzeug an die Hand bekommen, um gemeinsam geeignete Lösungen gegen jede Form von Stress zu entwickeln. Denn den Beschäftigten darf nicht länger die Puste ausgehen. Sie brauchen gute Arbeitsbedingungen, damit sie gesund bis zur Rente arbeiten können.“