Statement vom 17.03.2023

Christina-Johanne Schröder zur Fischerei in der EU und Zukunftsaussichten

Zur im Europäischen Parlament abgestimmten Entschließung zur Lage der handwerklichen Fischerei in der EU und Zukunftsaussichten erklärt Christina-Johanne Schröder, Mitglied im Ausschuss für Ernährung und Landwirtschaft:

"Ich unterstütze die deutschen Krabbenfischer*innen und setze mich für den Erhalt dieses regionalen und identitätsstiftenden Handwerks ein. Dafür braucht es konkrete Hilfen, bessere Vermarktungsmöglichkeiten und finanzielle Förderung bei der Modernisierung der Flotte.

Gleichzeitig halte ich den Vorstoß der EU für mehr Meeresschutz wichtig. Schleppnetzfischerei verursacht großen Schaden an marinen Ökosystemen und stört den Meeresboden in seiner wichtigen Funktion als CO2-Senke.  Die kleinen Krabbenfischer*innen sind dabei aber nicht das Hauptproblem. Wir wollen die Schutzziele in Meeresschutzgebieten verwirklichen und dafür auch nachhaltige Fangmethoden fördern. Die Küstenfischerei steht durch den Klimawandel, die Verschmutzung der Meere, den Anstieg der Betriebskosten und Flächenkonkurrenz auf dem Meer unter Druck. Deswegen begrüße ich die Entschließung des EU-Parlaments zur Unterstützung des handwerklichen Fischerei vom 19. Januar."

 

Hintergrund:
Das Fischereipaket der EU ist selbst kein legislativer Akt, sondern eine Appell an die Mitgliedsstaaten, nationale Maßnahmen zu erlassen. Im Vorfeld der anstehenden Agrarministerkonferenz (AMK) in Büsum wurden einige Demonstrationen von Berufsfischer*innen angekündigt. Am 19.01.2023 hat das Europäische Parlament eine "Entschließung zur Lage der handwerklichen Fischerei in der EU und Zukunftsaussichten" angenommen. Dort werden die Mitgliedsstaaten aufgefordert, den Sektor durch verbesserte Rahmenbedingungen, mehr Beteiligungsmöglichkeiten der vor Ort Tätigen und gezielte finanzielle Förderung zu stärken. Auch die deutsche Flotte steht vor den beschriebenen Herausforderungen; Überalterung der Flotte, geringe Finanzkraft des Sektors, zurückgehende Fangmöglichkeiten, niedrige Löhne und das hohe Altersprofil der Beschäftigten.