Statement vom 10.01.2023

Jan-Niclas Gesenhues und Christina-Johanne Schröder zur Veröffentlichung des Mooratlas

Zur Vorstellung des Mooratlas erklären Jan-Niclas Gesenhues, Sprecher der AG Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz und Christina-Johanne Schröder, Sprecherin der AG Wohnen, Stadtentwicklung, Bauwesen und Kommunen sowie Mitglied im Ausschuss für Ernährung und Landwirtschaft:

Jan-Niclas Gesenhues:
„Wollen wir unsere Klimaziele erreichen, sind wir auf gesunde Moorböden angewiesen. Nur in einem naturnahen, nassen Zustand schützen Moorflächen das Klima - sind sie trockengelegt, stoßen sie sogar noch mehr Treibhausgase aus. Aktuell werden weltweit dennoch Tag für Tag wertvolle Moorflächen zerstört. Deutschland nimmt deshalb eine Vorreiterrolle ein und geht beim Moorschutz voran. Mit dem Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz stellen wir vier Milliarden Euro für den Schutz insbesondere von Mooren, Feuchtgebieten und Gewässern bereit. Und mit der Nationalen Moorschutzstrategie rückt der Moorschutz auch ins öffentliche Interesse. Gesellschaftlich akzeptiert ist Moorschutz dann, wenn wir die wichtigen Akteure von vor Ort, Naturschutzbehörden, Umweltschützer und Landwirte, eng mit einbeziehen und an einen Tisch holen.“

Christina-Johanne Schröder:
„Die Wiedervernässung von Moorflächen ist eine gesamtgesellschaftliche Herausforderung, aber auch eine große Chance für Regionen, in denen es Moor gibt. Denn Böden, die Kohlenstoff speichern können, werden im Wert immer weiter steigen.
Wichtig ist, dass wir als Politik, die Landwirt*innen und Menschen in den Regionen bei der Transformation unterstützen.
Für eine neue Moorbewirtschaftung braucht es einen Strauß an Möglichkeiten: nasse Landwirtschaft, die sogenannte Paludikultur, die Herstellung von Torfersatzstoffen, Freiflächenphotovoltaikanlagen, extensive Tierhaltung oder Renaturierung. Damit CO2 langfristig und effektiv gespeichert wird, werden idealerweise die Pflanzen aus dem wiedervernässten Moor stofflich genutzt. Bau- und Dämmstoffe sind hierfür vielversprechende Anwendungsbeispiele, die vor Ort produziert werden können und für die es einen hohen Bedarf gibt. So bleibt die Wertschöpfung in der Region und die Landwirtschaft kann anderen Sektoren, wie dem Gebäudesektor, dabei unterstützen, ebenfalls die Klimaziele zu erreichen. Wichtig ist, dass so schnell wie möglich, die technischen Weichen für die Wiedernässung großer Flächen gefördert werden. Denn dort, wo seit mehreren Generationen entwässert wurde, braucht es ein modernes Wassermanagement.“