Zur Vorstellung der Exzellenzinitiative Berufliche Bildung erklären die Fraktionsvorsitzende Katharina Dröge und Anja Reinalter, Mitglied im Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung:
Katharina Dröge, Fraktionsvorsitzende:
Vom kleinen Handwerksbetrieb, der Wärmepumpen installiert, bis zum großen Unternehmen, das Windräder produziert, spürt die Wirtschaft den Fachkräftemangel. In den letzten Jahren ist bei der Frage der Fachkräftestrategie viel zu wenig passiert. Wir machen bei der Fachkräftestrategie nun Tempo. Für uns hat diese Frage Priorität. Neben der Verbesserung des Einwanderungsgesetzes spielt auch die berufliche Bildung hier eine wichtige Rolle.
Die Exzellenzinitiative Berufliche Bildung bündelt jetzt neue und bestehende Maßnahmen zur Fachkräftegewinnung. Mit einer Reform des Aufstiegs-BAföG, dem Ausbau der Berufsorientierung und einer zeitgemäßen und digitalen Ausstattung von Ausbildungsstätten werden wir mehr Fachkräfte ausbilden und qualifizieren. Fachkräfte, die Berufsqualifikationen im Ausland erworben haben, unterstützen wir mit dem Anerkennungszuschuss finanziell bei der Übersetzung und Anrechnung ihrer Abschlüsse, damit sie schnell in Arbeit kommen können.
Anja Reinalter, Mitglied im Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung:
Wir setzen uns für die Gleichwertigkeit von beruflicher und akademischer Bildung ein. Deswegen investiert die Ampel-Koalition in die berufliche Bildung und unterstützt mit der Exzellenzinitiative Auszubildende und Ausbildungspersonal. Wollen wir Auszubildende auf die Anforderungen der heutigen Berufswelt und auf neue Arbeitsverfahren vorbereiten, brauchen wir Lehrpersonal, das im Einsatz digitaler Lehrmittel geschult ist und dabei unterstützt wird, sich stetig fortzubilden.
Fast die Hälfte aller Schüler*innen erlangt mittlerweile die Hochschulreife. Deswegen ist es richtig, mit der Exzellenzinitiative den Fokus der Berufsorientierung auf die Gymnasien auszuweiten und auch Eltern gezielter auf Ausbildungen als Qualifizierungsmöglichkeit für ihre Kinder hinzuweisen. Gleichzeitig dürfen wir die 2,33 Millionen Menschen zwischen 20 und 34 Jahren ohne Berufsabschluss nicht aus den Augen verlieren. Deswegen brauchen wir beides: die Förderung von besonderen Talenten und mehr individuelle Unterstützungsangebote.