Statement vom 27.01.2023

Nina Stahr zu den vorgestellten „Empfehlungen zum Umgang mit dem akuten Lehrkräftemangel” der Ständigen Wissenschaftlichen Kommission (SWK) der Kultusministerkonferenz

Zu den vorgestellten „Empfehlungen zum Umgang mit dem akuten Lehrkräftemangel” der Ständigen Wissenschaftlichen Kommission (SWK) der Kultusministerkonferenz erklärt Nina Stahr, Sprecherin für Bildungspolitik:

„Der Lehrkräftemangel ist bundesweit ein riesiges Problem. Insbesondere dort, wo Eltern keine Unterstützung leisten können, schränkt der Lehrkräftemangel die Bildungschancen der Kinder und Jugendlichen ein. Die Empfehlungen der SWK liefern nun wichtige Impulse gegen den Lehrkräftemangel.

Lehrkräfte müssen von Verwaltungsaufgaben oder durch multiprofessionelle Teams und zusätzliche Schulsozialarbeiter*innen entlastet werden; das gehen wir mit dem Startchancenprogramm jetzt an. Die Arbeitsbedingungen müssen aber auch von Grund auf attraktiver werden. Einschränkungen der Möglichkeit zur Teilzeitarbeit und von Sabbatmodellen, wie von der SWK ins Spiel gebracht, sehen wir deshalb skeptisch.

Grundsätzlich liefern die Empfehlungen der SWK aber viele gute Anregungen, etwa zur verbesserten Gesundheitsförderung oder zur erleichterten Anerkennung ausländischer Abschlüsse, die nun in politische Maßnahmen umgesetzt werden müssen. Wir brauchen hierbei länderübergreifende Maßnahmen im Sinne eines kooperativen Bildungsföderalismus. Abwerbeversuche von Lehrkräften aus anderen Bundesländern, wie sie Markus Söder jüngst angekündigt hat, sind unsolidarisch und tragen nicht zur Lösung des Lehrkräftemangels bei.”

Nina Stahr
Nina Stahr
Leiterin der AG Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung (Sprecherin)