Berufsbildungsbericht 2024

Erneut mehr neue Azubis in Deutschland

Ein Lehrer und ein Schüler schauen auf eine Spule.
Am 17. Mai hat der Bundestag den Berufsbildungsbericht 2024 debattiert. Dieser zeigt, dass es wieder positive Entwicklungen gibt: Zum dritten Mal in Folge steigt die Zahl der Auszubildenden, ebenso das Angebot an Ausbildungsplätzen. Die Probleme bleiben jedoch ebenso groß. dpa
17.05.2024
  • Der Berufsbildungsbericht 2024 attestiert für 2023 einige positive Entwicklungen auf dem Ausbildungsmarkt.
  • Unter anderem stiegt im dritten Jahr in Folge die Anzahl der neugeschlossenen Ausbildungsverträge, 2023 um drei Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Ebenso verzeichnet der Bericht eine Zunahme an Ausbildungsplätzen und eine stärkere Nachfrage nach beruflichen Ausbildungsmöglichkeiten.
  • Problematisch bleiben die weiterhin zunehmende Anzahl von Personen ohne jeglichen Berufs- und Bildungsabschluss und die wachsende Zahl offener Ausbildungsstellen und junger Menschen, die keinen Ausbildungsplatz finden.

Der Deutsche Bundestag debattierte am 17. Mai den Berufsbildungsbericht 2024. Er berichtet über Stand und Entwicklungen im Bereich der beruflichen Ausbildung für das Jahr 2023 und wird jährlich von der Bundesregierung vorgelegt.

Zum dritten Jahr in Folge mehr neue Azubis

Nachdem insbesondere in den Krisenjahren der Corona-Pandemie die Zahlen auf dem Ausbildungsmarkt deutlich eingebrochen waren, gibt es nun wieder positive Trends. So ist 2023 die Zahl der Ausbildungsanfänger*innen zum dritten Mal in Folge gestiegen, auf aktuell 489.200 neue Azubis. Das sind drei Prozent mehr als im Vorjahr. Auch die Zahl angebotener Ausbildungsplätze ist um mehr als drei Prozent gestiegen. Ebenso steigt die Nachfrage nach Ausbildungsplätzen, was die  wachsende Attraktivität beruflicher Ausbildungen verdeutlicht. Auch die Anzahl der vom Ausbildungsbetrieb nach dem Abschluss übernommenen Auszubildenden ist wieder auf das Vor-Corona-Niveau gestiegen.

Herausforderungen bleiben jedoch groß

Eine der größten Herausforderungen bleibt die Zahl an unbesetzten Ausbildungsstellen, die erneut, auf nun 73.400, gestiegen ist. Das ist ein ernstzunehmendes Hemmnis für Wachstum und die zukünftige Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Marktwirtschaft. Seit Jahren wurde dieses Problem, das sich durch den demografischen Wandel immer mehr verschärft, zu wenig angegangen.

Dem gegenüber stehen jedoch auch 26.600 Personen, die trotz vielfacher Bemühungen keinen Ausbildungsplatz finden.

Alarmierend ist ebenso die zuletzt weiter gestiegene Anzahl von jungen Menschen zwischen 20 und 34 Jahren, die über keinen Berufs- und/oder Bildungsabschluss verfügen und bei nun knapp 2,9 Mio. Personen liegt.

Kampf gegen Krise auf Ausbildungsmarkt

Gegen das "Ausbildungsparadox" zehntausender offener Ausbildungsstellen bei gleichzeitig zehntausenden jungen Menschen, die keinen Ausbildungsplatz finden, hat die Regierungskoalition bereits Maßnahmen ergriffen: Mit der in diesem Jahr eingeführten Ausbildungsgarantie bieten wir jungen Menschen in Regionen mit akuter Mangellage von Ausbildungsstellen die Möglichkeit, eine erste vollqualifizierende Ausbildung auch ohne Ausbildungsbetrieb zu beginnen. Um mehr junge Menschen erfolgreich an Betriebe zu vermitteln, die oft händeringend Azubis suchen, fördern wir mehr Berufsorientierungsangebote, etwa über ein erstmals von der Bundesagentur für Arbeit gefördertes Orientierungspraktikum oder im Rahmen des Startchancen-Programms.
Und wir wollen die Ausbildung als solche attraktiver machen: Ausbildungsberufe sollen gleichwertig zur akademischen Bildung werden, dazu haben wir u.a. die Exzellenzinitiative Berufliche Bildung 2022 ins Leben gerufen und gewähren Mobilitätszuschüsse im Rahmen der Ausbildungsgarantie. Für eine weitreichende Reform der Aufstiegs-BAföG (AFBG) setzen wir ebenso weiter ein wie für eine Verrechtlichung des Deutschen Qualifikationsrahmens (DQR), um akademischen und berufliche Abschlüsse nachvollziehbar gleichzustellen.