Ein Korb mit Gemüse
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Ernährung

Wir kämpfen für gutes Essen für alle

  • Wie wir Lebensmittel produzieren und konsumieren ist eine zentrale Frage unserer Zeit. Die fortschreitende Industrialisierung der Lebensmittelproduktion geht auf Kosten von Umwelt, Klima und unserer Gesundheit. Pestizide, Antibiotikarückstände, zu viel Zucker und Salz haben in unserem Essen nichts verloren.
  • Wir Grüne im Bundestag wollen eine Ernährungswende – für gutes, gesundes und bezahlbares Essen für alle, für mehr Nachhaltigkeit und konsequenten Verbraucherschutz.
  • Mit zahlreichen Initiativen setzen wir uns im Bundestag für Vielfalt und Regionalität ein, für Essen ohne Gentechnik, Pestizid- und Antibiotikarückstände, für verständliche Kennzeichnungen auf Lebensmitteln und für gutes Essen in Kitas und Schulen.

Ernährung: Gutes Essen von Anfang an

Ob im Supermarkt oder am Bahnhof – meist beherrschen stark verarbeitete Lebensmittel das Angebot. Sich im Alltag gut und ausgewogen zu ernähren, ist oft gar nicht so einfach. Kein Wunder, dass ernährungsbedingte Krankheiten wie Übergewicht, Diabetes und Bluthochdruck weltweit zunehmen. Übergewicht ist heute in Deutschland eins der größten Krankheitsrisiken für Kinder. Es gilt deshalb früh gegenzusteuern, denn alle Kinder haben ein Anrecht auf Gesundheit und gute Ernährung. Wir wollen, dass alle Kinder in Kitas und Schulen leckeres und gesundes Essen bekommen. Ihre Unerfahrenheit darf nicht ausgenutzt werden, deshalb wollen wir sie vor aggressivem Marketing für ungesunde Lebensmittel schützen.

Wir fordern:

  • Verbindliche Qualitätsstandards für das Kita- und Schulessen.
  • Ausbau der Kita- und Schulvernetzungsstellen.
  • Förderprogramme für mehr regionale und Biolebensmittel in Kitas, Schulen und Kantinen
  • Klare Regeln für Lebensmittelwerbung: keine an Kinder gerichtete Werbung für ungesunde Lebensmittel.

Lebensmittelkennzeichnung: Wissen, was drin ist

Verbraucherinnen und Verbraucher wollen im Supermarkt nicht Detektiv spielen. Wir wollen für die nötige Transparenz sorgen, um den Einkauf zu erleichtern. Zum Beispiel mit verständlichen, verlässlichen Informationen über Zutaten, Herkunft und Herstellung. Wir wollen eine einfache Ampelkennzeichnung auf Lebensmitteln. Wie gut eine einfache Tierhaltungs-Kennzeichnung wirken kann, hat das Beispiel der Eier gezeigt: Käfigeier sind aus den Supermarktregalen verbannt worden. Transparenz muss auch bei der Lebensmittelhygiene gelten. Wir wollen, dass die Verbraucher erfahren, wenn Missstände in Lebensmittelbetrieben herrschen.

Wir fordern:

  • Eine verbindliche Haltungskennzeichnung für Fleisch- und Milchprodukte, so wie sie bereits bei Eiern erfolgreich praktiziert wird, und eine Ausdehnung der Kennzeichnung auf verarbeitete Eiprodukte.
  • Eine Nährwertampel für Lebensmittel. Der Nutriscore, der jetzt als freiwillige Kennzeichnung in die Supermärkte kommt, soll auf EU-Ebene verbindlich verankert werden.
  • Ein Hygienebarometer, das an Restaurant- und Imbisstüren Transparenz schafft über die Hygienebedingungen.

Lebensmittelverschwendung verringern: Essen ist wertvoll

Das Ausmaß der Lebensmittelverschwendung in Deutschland ist enorm: 313 Kilogramm genießbare Lebensmittel landen pro Sekunde in der Tonne – ob auf dem Feld, im Handel, in Kantinen oder beim Verbraucher. Das geht massiv zu Lasten der Umwelt und des Klimas. Wir wollen die Lebensmittelverschwendung halbieren – das sehen auch die globalen Nachhaltigkeitsziele vor. Da reichen die Öffentlichkeitskampagnen der Bundesregierung, die auf Verbraucheraufklärung und freiwillige Initiativen der Wirtschaft setzen, nicht aus.

Wir fordern:

  • Klasse fördern, statt auf Verschwendung zu produzieren.
  • Regionale Lebensmittelproduktion und Vermarktungsstrukturen stärken.
  • Verbindliche Reduktionsziele für Lebensmittelproduktion und Handel einzuführen, um Lebensmittelverschwendung zu bekämpfen.
  • Große Supermärkte und Lebensmittelwirtschaft dazu verpflichten, bald „abgelaufene“ Lebensmittel kostenlos zur Verfügung zu stellen, anstatt sie wegzuwerfen.
  • Lebensmittelspenden an gemeinnützige Organisationen erleichtern, indem klargestellt wird, dass dafür keine Steuern anfallen.
  • Überflüssige Handels- und Qualitätsnormen (zum Beispiel für „zu kleine“ Äpfel) überprüfen.
  • Menschen, die Lebensmittel aus dem Müll retten, straffrei lassen.