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Waldschutz: Erhalten, was uns erhält

  • Der Wald ist ein wertvolles Naturerbe, das bedroht ist. Unsere Wälder zu schützen ist eine Aufgabe für alle.
  • Das neue Waldgesetz soll unsere Wälder fit machen für die Anforderungen von heute und morgen: Klimakrise, Biodiversität, Holznutzung, Erholung.
  • Der Wald als wichtige Treibhausgassenke ist gefährdet. In den letzten Jahren hat er nicht mehr genug CO₂ gespeichert, wie die Bundeswaldinventur belegt. Seit 2017 hat der Wald 41,5 Millionen Tonnen Kohlenstoff verloren.

Die traurigen Bilder von abgestorbenen oder brennenden Wäldern sind mittlerweile zu einer bedrückenden Realität geworden. Bei einem Spaziergang durch die Natur begegnen uns immer öfter kahle, abgeräumte Flächen. Die zunehmende Klimakrise setzt unseren Wäldern stark zu. Hitze und Trockenheit machen ihnen zu schaffen, und die Folgen sind verheerend. Geschwächte Bäume fallen den Borkenkäfern zum Opfer, während immer mehr Tiere und Pflanzen ihren Lebensraum verlieren. Die Waldböden sind geschwächt und können nicht mehr ausreichend Wasser speichern, was nicht nur den Bäumen, sondern auch unserer gesamten Landschaft und unserem Trinkwasserbedarf schadet. Deshalb ist unser Motto: "Zukunft für unsere Wälder – erhalten, was uns erhält".

Bundeswaldgesetz packt drängende Probleme an

Angesichts dieser drängenden Probleme arbeiten wir an einem neuen Bundeswaldgesetz, welches die wichtigen Ökosystemleistungen des Waldes wie Luftverbesserung, Kühlung, Klimaschutz, Wasserspeicherung, Rohstoffnutzung und Erholung stärker in den Fokus setzt. Und den Wald selber besser vor Hitze und Dürre schützt. Das alte Waldgesetz war 50 Jahre alt und den Anforderungen unserer Zeit nicht mehr gewachsen. Der Gesetzentwurf zur Novelle ist jetzt vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft in die regierungsinterne Abstimmung gegangen.

Wir stehen vor der Herausforderung, den Wald als Lebensraum und Ort der Erholung zu bewahren und gleichzeitig den steigenden Nutzungsansprüchen gerecht zu werden. Denn der Wald ist nicht nur eine Holzquelle, sondern auch ein essentieller Schutz vor Naturkatastrophen und ein unverzichtbarer Lebensraum für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten. Er filtert Schadstoffe aus der Luft, speichert CO2 und produziert Sauerstoff, den wir alle dringend benötigen. Doch um diese vielfältigen Funktionen zu erhalten, bedarf es eines ganzheitlichen Ansatzes, der naturnahe und ökologisch stabile Wälder fördert.

Bundeswaldinventur: Der deutsche Wald ist durch Klimakrise erheblich geschädigt

Am 8. Oktober 2024 hat Bundesminister Cem Özdemir die Ergebnisse der Bundeswaldinventur vorgestellt. Dem Wald geht es schlechter als erwartet. Die Wälder in Deutschland tragen nicht mehr zur Speicherung des klimaschädlichen Treibhausgases CO2 bei, sie sind zur Kohlenstoff-Quelle geworden. Seit 2017 hat sich der Kohlenstoffvorrat im Wald um 41,5 Millionen Tonnen verringert. Die Kiefer hat die Fichte als häufigste Baumart Deutschlands abgelöst. Durch den Borkenkäfer, Dürre und Windwurf fielen besonders die mittelstarken Jahrgänge der Fichte aus. Ein Lichtblick ist, dass der Anteil von Laubholz in den Wäldern und das Totholz um ein Drittel gestiegen sind. Die Wälder sind in Teilen strukturreicher und artenvielfältiger geworden. Unsere alten Laubwälder sind relativ stabil und leisten einen wichtigen Beitrag zu stabilen Ökosystemen sowie Klima- und Biodiversitätsschutz.

Die Bundeswaldinventur bestätigt den eingeschlagenen Kurs der Grünen im Bundestag zur naturnahen Waldbewirtschaftung der Wälder, gleichzeitig zeigt sie aber auch, dass noch viel Arbeit vor uns liegt. Den Wald in diesen krisenhaften Zeiten für die kommenden Generationen zu sichern, ist mutig, anstrengend aber unverzichtbar und besser für uns alle – grüne Konzepte erhalten den Wald, der uns erhält. Wir werden unsere Wälder weiterhin konsequent an die Folgen der Klimakrise anpassen. Der Waldumbau zu naturnäheren Wäldern ist der Schlüssel, um die Wälder als Kohlenstoffsenken und als Grundlage für Biodiversität, Klimaschutz und nachhaltige Holznutzung zu stärken. Wir unterstützen deshalb die Waldbesitzenden und den Waldumbau weiterhin gezielt, um die nachhaltige Nutzung des Waldes als wirtschaftliche und ökologische Ressource für zukünftige Generationen zu sichern.

Widerstandsfähigkeit der Wälder gegen die Klimakrise

Statt auf Monokulturen zu setzen, müssen wir darauf hinarbeiten, dass junge und alte Bäume nebeneinander wachsen können. Die Naturverjüngung und das Belassen von alten Bäumen sowie Totholz im Wald sind dabei wichtige Schritte, um die Widerstandsfähigkeit der Wälder gegen die Klimakrise zu stärken. Mit einem neuen Bundeswaldgesetz, das Klimaschutz, Klimaanpassung und die Ökosystemleistungen des Waldes in den Mittelpunkt stellt, wollen wir unseren Wäldern eine Zukunft geben – für uns und für kommende Generationen. Denn der Wald ist unser wertvolles Naturerbe, das es zu bewahren gilt.

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