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Standortwettbewerb fürs Zukunftszentrum beginnt
- Wir unterstützen die Schaffung eines Zukunftszentrums für Europäische Transformation und Deutsche Einheit. Es geht auf den Vorschlag der Kommission „30 Jahre Friedliche Revolution und Deutsche Einheit“ aus der letzten Wahlperiode zurück und wurde im Koalitionsvertrag vereinbart.
- Eine wissenschaftliche und kulturelle Auseinandersetzung mit den Transformationserfahrungen im Zuge der Wiedervereinigung, vor allem der Ostdeutschen, dient dem gegenseitigen Verständnis und dem Zusammenhalt in Deutschland.
- Angesichts der Ereignisse in der Ukraine ist zudem eine europäische Ausrichtung des Zukunftszentrums unter Einbindung der Zivilgesellschaft wichtig.
Die Realisierung des Zukunftszentrums wurde zwischen SPD, Bündnis 90/Die Grünen und FDP im Koalitionsvertrag festgehalten. Das Zukunftszentrum wird sich der Aufgabe widmen, Transformationserfahrungen im Zuge der Wiedervereinigung sichtbar zu machen. Auch wenn die Bewältigung der Transformation eine gesamtdeutsche Aufgabe ist, die starken politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Einschnitte trugen vorwiegend die Menschen in Ostdeutschland.
Lebensleistungen von Ostdeutschen anerkennen
Das Zukunftszentrum kann mit einer wissenschaftlichen und kulturellen Aufarbeitung die beachtlichen Lebensleistungen der Ostdeutschen aufzeigen, gegenseitiges Verständnis fördern und den gesellschaftlichen Zusammenhalt in unserem Land stärken. Die Ereignisse in der Ukraine und der Angriffskrieg Russlands zeigen deutlich, dass die innerdeutsche Betrachtung des Transformationsprozesses der vergangenen Jahrzehnte erweitert werden muss. Eine europäische Perspektive ist geboten.
Europäische Perspektive auf Transformationsprozesse
Bereits in den 1970er und 1980er Jahren gab es in Polen, Ungarn, der CSSR und auch der DDR zivilgesellschaftliche Bestrebungen nach demokratischer Selbstbestimmung und der Wahrung der Menschenrechte. Vieles davon ist in Deutschland und Westeuropa nicht bekannt. Die deutsche Erinnerungskultur bot für die demokratischen Bestrebungen in Ost- und Mitteleuropa weder vor dem Zerfall der Sowjetunion noch danach viel Platz. So fehlt es vielfach an Wissen und Sensibilität für politische und gesellschaftliche Umbrüche, die in unseren östlichen Nachbarländern stattfanden.
Zukunftszentrum als Brückenbauer zwischen Ost und West
Daher ist es wichtig, dass das Zukunftszentrum als Brückenbauer zwischen Ost- und Westeuropa fungiert, um die Geschichte des postkommunistischen Raumes nicht nur in Deutschland, sondern in Westeuropa insgesamt bekannter zu machen.
Transformation mit der Zivilgesellschaft gestalten
Ein wichtiges Ziel des Zukunftszentrums ist die Stärkung der Zivilgesellschaft in Deutschland, aber auch in Zusammenarbeit mit zivilgesellschaftlichen Partner:innen in Osteuropa. Durch Perspektivwechsel, Erfahrungsaustausch und Selbstreflexion können Zusammenhalt gefördert, Identität gestiftet und Zukunftsdiskurse angeregt werden. Denn das Zukunftszentrum soll nicht nur kritischen Dialog fördern, sondern auch Strategien für gegenwärtige und zukünftige Transformationsprozesse entwickeln. Wenn Transformationsprozesse zusammen mit der Zivilgesellschaft gestaltet werden, kann das Vertrauen in die repräsentative Demokratie und den Zusammenhalt in Europa gestärkt werden.
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