Damit den Beschäftigten die Puste nicht ausgeht
Zum morgigen Welttag für Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz erklärt Beate Müller-Gemmeke, Mitglied im Ausschuss für Arbeit und Soziales:
Wir wollen einen starken Arbeits- und Gesundheitsschutz. Denn Arbeitsverdichtung, Stress und zeitliche Entgrenzung führen in unserer heutigen Arbeitswelt viel zu oft zu psychischen Belastungen. Zu viele Aufgaben in zu kurzer Zeit, Arbeit, die oft noch in den Feierabend mitgenommen wird, Konflikte mit Kolleg*innen oder dem Chef, die bis zum Mobbing eskalieren können. All dies verstärkt den Stress und kann zu psychischen Erkrankungen führen. Den Beschäftigten geht mehr und mehr die Puste aus.
Psychische Erkrankungen gehören seit Jahren zu den drei wichtigsten Gründen für eine Krankschreibung und rangieren in ihrer Häufigkeit inzwischen noch vor Rückenbeschwerden und anderen Muskel-Skeletterkrankungen. Gleichzeitig sind psychische Erkrankungen seit Jahren die häufigste Ursache für Frühverrentungen.
Nur mit einem starken Gesundheitsschutz können wir hier gegensteuern. Wir wollen daher das Arbeitsschutzgesetz konkretisieren und den Schutz vor psychischen Belastungen in diesem Gesetz stärker verankern. Gleichzeitig wollen wir ein Mitbestimmungsrecht über die Menge der Arbeit für Betriebs- und Personalräte schaffen, damit sie eingreifen können, wenn Arbeitspensum und Arbeitsbelastung überhandnehmen. Außerdem wollen wir den Schutz vor Mobbing am Arbeitsplatz stärken. Um hier valide Zahlen über das heutige Ausmaß zu bekommen, wurde bereits eine deutschlandweite Studie in Auftrag gegeben.