Pressemitteilung vom 05.12.2023

PISA-Ergebnisse 2022: Für eine gesamtstaatliche Bildungsstrategie

Zur Veröffentlichung der PISA-Untersuchung 2022 erklären Katharina Dröge, Fraktionsvorsitzende, und Nina Stahr, Sprecherin für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung:

Die Ergebnisse der PISA-Untersuchung 2022 sind ein erneutes Warnsignal für unser Bildungssystem. Nicht nur für die persönliche Entwicklung der Kinder und Jugendlichen sind die Daten alarmierend. Auch für den Wirtschaftsstandort Deutschland sind sie von hoher Bedeutung, denn die Schüler*innen von heute sind die Fachkräfte von morgen.

Ob IQB, IGLU oder PISA: Statt konjunktureller Debatten über Bildung brauchen wir eine gemeinsame bildungspolitische Strategie von Bund, Ländern und Kommunen mit gesamtstaatlichen Bildungszielen. Diese muss unter enger Einbeziehung von Zivilgesellschaft und Wissenschaft erarbeitet werden. Es ist wichtig, dass die Bildungsministerin diesen Prozess steuert und die Beteiligten an einen Tisch bringt.

Damit einhergehend müssen wir eine ergebnisoffene Debatte über die Zukunft des Bildungsföderalismus führen. Ausgehend von einer ehrlichen Bestandsanalyse müssen wir Antworten entwickeln, wie alle föderalen Ebenen in Zukunft zielführend zusammenarbeiten können.

Dass die Kooperation von Bund und Ländern auch gelingen kann, zeigt das Startchancen-Programm. Unser Ziel ist, die Zahl der Schüler*innen an den geförderten Schulen in besonders benachteiligten Quartieren, die die Mindeststandards in Mathematik und Deutsch verfehlen, zu halbieren. Das ist das größte je dagewesene Bund-Länder-Projekt für mehr Bildungsgerechtigkeit, dass wir als Ampel nun an den Start bringen.

Zur individualisierten Lerndiagnostik und gezielten Förderung von Schüler*innen kann auch der datenschutzkonforme Einsatz von KI-Anwendungen beitragen. Diese Potenziale müssen durch die Bildungsforschung und eine angepasste Lehrkräfteaus- und -weiterbildung besser erschlossen und durch Leitlinien für den Einsatz begleitet werden.

Für uns ist klar: Die PISA-Ergebnisse zeigen, dass Investitionen in Bildung wichtig sind. Entscheidende bildungspolitische Projekte, wie der Digitalpakt 2.0, müssen zusammen mit den Ländern auf den Weg gebracht werden. Gezielt in Bildung zu investieren zahlt sich am Ende aus.


 

Nina Stahr
Nina Stahr
Leiterin der AG Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung (Sprecherin)