Grüne beim Katholikentag Gelebte Solidarität und Verantwortungsübernahme
- Unter dem Motto „leben teilen“ stand neben dem 102. Katholikentag in Stuttgart auch die Parlamentarische Nacht der grünen Bundestagsfraktion.
- Grüne Politiker*innen diskutierten mit Amtsträger*innen und ehrenamtlich Engagierten der katholischen Kirche über gelebte Solidarität und globale Verantwortung in Zeiten von multiplen Krisen.
- Dabei wurden auch Erwartungen an die katholische Kirche aufgerufen, eine transparente und lückenlose Aufklärung von sexuellem Missbrauch in der Kirche endlich entschlossen umzusetzen und die Beteiligung von Frauen in kirchlichen Strukturen zu verbessern.
Es ist eine lange Tradition, dass die Bundestagsfraktion am Eröffnungsabend des Katholikentages die Amtsträger*innen der Kirchen sowie viele haupt- und ehrenamtlich Engagierte zur „Parlamentarischen Nacht“ einlädt. In diesem Jahr konnte die grüne Bundestagsfraktion im StadtPalais, Museum für Stuttgart über 300 Gäste begrüßen, insbesondere die Präsidentin des Zentralkomitees der deutschen Katholiken, Dr. Irme Stetter-Karp, den Bischof der Diözese Rottenburg-Stuttgart, Bischof Gebhard Fürst, die Präsidentin des Deutschen Caritasverbands, Eva Welskop-Deffaa und die Generalsekretärin der Deutschen Bischofskonferenz, Dr. Beate Gilles.
„leben teilen“ bedeutet Verantwortung
Die grüne Fraktionsvorsitzende Britta Haßelmann begrüßte die Anwesenden und freute sich über deren große Zahl. Sie betonte die Gemeinsamkeit zwischen den inhaltlichen Schwerpunkten des 102. Katholikentages mit der grünen Programmatik – insbesondere in Fragen der globalen Gerechtigkeit, der humanitären Hilfe und der Flüchtlingspolitik.
Sie sprach jedoch auch die Verantwortung an, welche das Motto „leben teilen“ bedeutet. Die katholische Kirche müsse den berechtigten Forderungen der Betroffenen von sexuellem Missbrauch endlich besser gerecht werden und eine transparente und lückenlose Aufklärung ohne Täterschutz umsetzen.
Auch äußerte Britta Haßelmann die Erwartung, dass die katholische Kirche verantwortungsvoll mit den vielen Stimmen von Frauen umgeht, die sich für mehr Gleichberechtigung und Teilhabe in der Kirche einsetzen und sie auch der Lebenswirklichkeit unserer vielfältigen Gesellschaft mit mehr Offenheit und Respekt begegnet.
Ministerpräsident Winfried Kretschmann begrüßte die Anwesenden im Anschluss und betonte, dass katholisch heiße, man sei für die Welt da und übernehme Verantwortung.
Der Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft, Cem Özdemir, stellte fest, dass Putin in der Ukraine Hunger als Waffe einsetze und wir Ernährungskrise, Krise der Biodiversität und Klimakrise gemeinsam in Angriff nehmen müssten.
Teilhabe in Kirche und Religionsgemeinschaften
Die Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages, Katrin Göring-Eckardt, diskutierte im Anschluss mit Lamya Kaddor, der Sprecherin für Innenpolitik, und mit Dr. Irme Stetter-Karp über die Rolle von Frauen in Religionsgemeinschaften.
Dr. Stetter-Karp berichtete in diesem Zusammenhang über ihre Erfahrungen als Frau in verschiedenen Gremien der Katholischen Kirche und unterstrich, dass immer mehr Menschen nach Veränderungen drängten. Sie begrüßte zudem die politischen Bemühungen, sexualisierte Gewalt zu bekämpfen.
Lamya Kaddor sprach über ihre Erlebnisse als muslimische Frau und erläuterte die Gemeinsamkeiten von Gläubigen in Deutschland und weltweit.
All dies bot viel Stoff für angeregte Gespräche über aktuelle politische Themen bis tief in die Nacht hinein. Von der Fraktion mit dabei waren auch die Parlamentarische Geschäftsführerin Dr. Anja Reinalter, Beate Müller-Gemmeke, Dr. Anna Christmann und der Obmann für den Ausschuss für Inneres und Heimat, Marcel Emmerich. Weitere grüne Abgeordnete aus Landtagen und Kommunalparlamenten waren ebenfalls mit von der Partie.
Uhrzeit | Programm |
22.00 | Einlass und Empfang |
22.30 | BEGRÜSSUNG GRUSSWORTE Cem Özdemir MdB GESPRÄCH Katrin Göring-Eckardt MdB mit Dr. Irme Stetter-Karp und Lamya Kaddor MdB |