FeminismusDebatte zum Internationalen Frauentag 2018

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Zum Internationalen Frauentag debattierte der Deutsche Bundestag zum Stand der Gleichberechtigung von Frauen und Männern. Viele Rednerinnen bezogen sich auf die Einführung des Frauenwahlrechts vor 100 Jahren und die Verankerung der Gleichberechtigung in Artikel 3 des Grundgesetzes.
Angesprochen wurde auch die Lage von Frauen im internationalen Kontext, die Bedeutung von Bildung und von Selbstbestimmung über den eigenen Körper. Diese Selbstbestimmung ist in vielen Ländern der Welt nicht gegeben oder gefährdet. Beispiele dafür sind die Entführung von Schulmädchen in Nigeria, die Bedrohung durch Genitalverstümmelung, Zwangsheirat und Gewalt.
Gleichstellung von Frauen ist aktueller denn je
Aber auch in Deutschland ist einiges zu tun. Ulle Schauws MdB, Sprecherin für Frauenpolitik, betonte, dass die Gleichstellung von Frauen aktueller denn je ist: #metoo, Proteste gegen Sexismus und Diskriminierung, für sexuelle Selbstbestimmung. Die Diskussion um die Aufhebung des Paragrafen 219a bringt das altbekannte Thema der sexuellen Selbstbestimmung wieder auf die Tagesordnung, das Verhältnis von weiblichem Körper, Staat und Strafrecht. Sie erinnerte an den Erfolg der Frauen inner- und außerhalb des Parlaments bei der Reform des Sexualstrafrechts. Aber gleichzeitig sind viele Probleme ungelöst, von Entgeltgleichheit oder Parität in den Parlamenten sind wir weit entfernt. Der Equal Care Day beleuchtet die Tatsache, dass rund 80 Prozent der Sorgearbeit von Frauen getan wird. Sie haben bessere Bezahlung und bessere Arbeitsbedingungen verdient.
Gleichstellung muss immer wieder erkämpft werden
Gleichstellung folgt keinem Automatismus sondern muss immer wieder erkämpft und verteidigt werden. Das erfordert Mut zur Auseinandersetzung, zum Konflikt ebenso wie Solidarität und Zusammenhalt unter den Frauen wie zwischen Frauen und Männern.